Im Rahmen der zweiten Tranche hätten 11,9% der Aktien der Unaxis Holding AG an die Beteiligungsgesellschaft Victory übergehen sollen, wie Bernhard Müller, Direktor der Ihag Holding, am Montag auf Anfrage sagte. Ursprünglich wollte Victory von der Ihag, die die Familie Anda-Bührle vertritt, 21% der Titel erwerben.
Kein Geld für zweite Tranche überwiesen
In einer ersten Tranche hatte Victory 7% der Unaxis-Titel erworben. Für die zweite Tranche von 11,9% sei bis zum Ablauf der Frist Ende August kein Geld überwiesen worden, sagte Müller. Die Bedingung sei damit nicht erfüllt und das Geschäft hinfällig. Für die übrigen 2% gab es keine solche Bedingung.
Ihag-Anteil an Unaxis nun unter 5%
Die Familienholding Ihag habe nun über die Privatbank Ihag Zürich AG weitere Aktien ihres Unaxis-Pakets bei institutionellen Investoren platziert. Damit liege der Ihag-Anteil an Unaxis unter 5%. Details gab Müller nicht bekannt. Zur Identität der Investoren machte er ebenfalls keine Angaben. Der Ihag-Direktor versicherte, dass die Familie Anda-Bührle keine Rückkaufrechte an den Unaxis-Aktien habe. Überraschend komme für ihn die teilweise Annullierung des Aktien-Verkaufs an Victory nicht. «Wir haben mit der Möglichkeit gerechnet, dass die österreichische Beteiligungsgesellschaft nicht zahlt», sagte Müller.
Zahlreiche Beteiligungen erworben
Victory habe in jüngster Zeit zahlreiche Beteiligungen erworben. Die Mittel seien wohl anderweitig eingesetzt worden. Noch Ende Juli hatte Victory-Mitbesitzer Ronny Pecik versichert, Victory wolle das gesamte Unaxis-Aktienpaket von 21% von der Ihag übernehmen. Der Kapitalanteil von Victory wäre damit auf 56% gestiegen.
Gründe im Dunkeln^
Die Gründe, warum Victory das Geld für die zweite Tranche nicht überwiesen hat, bleibt damit im Dunkeln. Pecik war für eine Stellungnahme vorerst nicht erreichbar. Wie die «SonntagsZeitung» in ihrer jüngsten Ausgabe schreibt, hat Victory die Übernahme bis zu 60% mit Bankkrediten finanziert.
Unaxis-Aktie sackte ab
Bei sinkenden Kursen nimmt der Wert der als Sicherheit hinterlegten Unaxis-Titel ab. Als Reaktion auf den gescheiterten Verkauf sackte die Unaxis-Aktie an der Schweizer Börse um gut 3% ab.
«Kein Kommentar» von Unaxis
Unaxis-Sprecher Nicolas Weidmann wollte sich zu den jüngsten Turbulenzen rund um den Technologiekonzern nicht äussern. «Wir kommentieren Aktivitäten unter Investoren nicht», sagte er. Die Unruhe schadet jedoch dem Geschäft. Das neue Management ist bestrebt, dass bei Unaxis möglichst rasch wieder Ruhe einkehrt. (apw/mc/gh)