Unaxis: Kovats und Pecik holen weitere Investoren

Victory-Verwaltungsrat Felice De Grandi bestätigte am Mittwoch auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Stumpf habe sich bei der Victory Industriebeteiligungs-Holding von Mirko Kovats und Ronny Pecik eingekauft, sagte De Grandi, ohne einen genauen Betrag zu nennen.


Erst 32-jährig
Stumpf hat das Wiener Hochhaus Millennium Tower gebaut. Er verkaufte das höchste Gebäude Österreichs vor zwei Jahren mit einem Gewinn von 230 Mio EUR, wie die Zeitung «Finanz und Wirtschaft» berichtete. Derzeit entwickle der 32-Jährige Immobilienprojekte in London, Deutschland, Tschechien und Ungarn. In diesem und im nächsten Jahr wolle Stumpf rund 1 Mrd EUR investieren, berichtete die Zeitung nach einem Gespräch mit Stumpf.


Jahrelange Bekanntschaft
Der österreichischen Illustrierten «News» sagte Stumpf, er kenne und schätze Kovats und Pecik schon seit Jahren, und er habe sich bereits früher an sehr erfolgreichen Transaktionen beteiligt. Unaxis betrachte er als langfristiges Investment. Er sei so sehr von den Chancen von Unaxis überzeugt, dass er «eine substanzielle Summe investiere».


Bereits ein Prozent an Unaxis
Guy Wyser-Pratte, in Österreich bekannt durch sein Investment bei der Fluglinie AUA, verhandelt zudem mit der Victory Holding von Mirko Kovats und Ronny Pecik über einen Einstieg. Victory- Verwaltungsrat Felice De Grandi bestätigte am Mittwoch auf Anfrage entsprechende Medienberichte. Der US-Finanzinvestor halte bereits ein Prozent an Unaxis.


Kurshoch für Unaxis
An der Börse erlebte der Unaxis-Titel ein Kurshoch. Auslöser für den Kursanstieg war gemäss Analysten die Meldung der «Finanz und Wirtschaft», wonach die Verkaufsverhandlungen für die Halbleitersparte von Unaxis abgeschlossen seien. Käufer sei entweder die US-Gesellschaft Applied Materials oder die Investmentgesellschaft Francisco Partners. Der Preis belaufe sich auf 600 bis 700 Mio CHF. Zudem könnte Victory bereits am Montag den Aktionären ein Übernahmeangebot vorlegen.


Meldefrist abgelaufen
Am Donnerstag legt Unaxis die Zahlen zu Umsatz und Auftragseingang im ersten Quartal 2005 vor. Am Dienstag findet die mit Spannung erwartete Generalversammlung statt. Umstritten ist, mit welchem Stimmengewicht die Victory Holding abstimmen darf. Unaxis meldete zwar am 6. April, einen Tag nach der Schliessung des Aktienregisters, einen Stimmrechtsanteil der Victory von 19,7%. Davon werden aber nur 16,4% zugelassen, wie De Grandi bestätigte. Einzelne Meldungen der Banken sind offenbar um einige Stunden verspätet bei Unaxis eingetroffen. Eine solche Meldefrist sei zwar wegen der vielen Kleinaktionären von Unaxis nachvollziehbar, sagte De Grandi. Sie sei gemäss Rechtsgutachten aber «für einen Grossinvestor mindestens fraglich», erst recht, wenn davon die Kontrolle über das Unternehmen abhänge.


Ausserordentliche GV möglich
Allerdings habe Victory auch die Möglichkeit, eine ausserordentliche Generalversammlung einzuberufen. Gemäss letzter Meldung hält Victory 33,38% an Unaxis, davon 12,16% über Optionen. Die Gründerfamilie Anda-Bührle kontrolliert über ihre Beteiligungsgesellschaft Ihag rund 21%. Die beiden Grossaktionäre haben wiederholt erfolglos miteinander verhandelt. (awp/mc/as)

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