Unaxis: Übernahmekommission hat Verfahren eröffnet

Sollte die Beteiligungsgesellschaft Victory um die beiden Industriellen Mirko Kovats und Ronny Pecik bei der Generalversammlung vom letzten Dienstag diese Grenze nicht überschritten haben, dann müsste sie den Unaxis-Aktionären ein Übernahmeangebot unterbreiten, wie UEK-Rechtskonsulentin Karin Eugster auf Anfrage erklärte.


Empfehlung veröffentlichen
Die UEK prüfe zudem, was passieren würde, wenn Victory ihre Beteiligung an Unaxis auf über 50 Prozent ausbaute, sagte Eugster. Die Behörde will für beide Fälle eine Empfehlung veröffentlichen. Die Übernahmekommission kontrolliert die Einhaltung der Gesetze über öffentliche Kaufangebote bei freiwilligen und obligatorischen Angeboten. Sie verabschiedet bei jedem öffentlichen Kaufangebot Empfehlungen darüber, ob die nötigen Bestimmungen eingehalten worden sind. Das Verfahren zum Unaxis-Machtkampf wurde Ende letzter Woche eröffnet. Eugster rechnet damit, dass die Untersuchungen frühestens in zwei bis drei Wochen, sicher aber vor der ausserordentlichen Generalversammlung, abgeschlossen sein werden.


Erste Runde im Machtkampf verloren
Eine Sprecherin von Kovats bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur apa, dass das Unternehmen mit der UEK «im Gespräch» über seine Unaxis-Beteiligung sei. Victory hatte am vergangen Dienstag die erste Runde im Machtkampf gegen die Gründerfamilie Anda-Bührle um Unaxis verloren. Die Gesellschaft konnte dabei nur mit 16,4% Beteiligung abstimmen, weil sie bis zum Anmeldeschluss zur GV erst über diese Anzahl Aktien verfügte. Seither hat Victory ihren Anteil aber auf 34,4% erhöht.


Auch in einer zweiter Abstimmung unterlegen
Daneben unterlag die österreichische Gesellschaft auch in einer zweiten Abstimmung: Neu müssen Aktionäre, deren Anteil grösser ist als ein Drittel, wie üblich allen anderen Aktionären ein Übernahmeangebot machen. Das würde Victory neben den bereits investierten 720 Mio CHF weitere rund 1,5 Mrd CHF kosten. Sollte Victory ihren Anteil bereits vor der GV aufgestockt haben, muss sie sich dieser neuen Regelung nicht beugen. Kovats und Pecik verlangen deshalb baldmöglichst eine ausserordentliche Generalversammlung. Der Unaxis-Verwaltungsrat will am Dienstag über ein allfälliges Datum entscheiden. (awp/mc/gh)

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