UniCredit braucht frisches Kapital – Prognose gekappt
Für 2007 hatte die UniCredit an ihre Anteilseigner insgesamt 3,6 Milliarden Euro als Gewinnbeteiligung überwiesen. Zudem kappte die UniCredit endgültig ihre Prognose und kündigte den Umbau des Investmentbankings sowie Sparmassnahmen an.
Aktie vom Handel ausgesetzt
Die Bank rechnet jetzt im laufenden Jahr mit einem Gewinnrückgang um knapp 13 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro oder etwa 39 Cent je Aktie. Zuvor hatte UniCredit 52 Cent je Aktie angepeilt. Vorstandschef Alessandro Profumo wollte aber dieses Ziel vergangene Woche nicht mehr bestätigen. Die im EuroSTOXX 50 notierte Aktie rutschte am Montag um bis zu 16 Prozent auf 2,59 Euro – dem tiefsten Stand seit mehr als zehn Jahren – ab, nachdem sie die erste Handelsstunde vom Handel ausgesetzt war.
Ausgabe über Wandelanleihe
Die Ausgabe der neuen Aktien für drei Milliarden Euro soll über eine Wandelanleihe erfolgen. Diese sei bereits bei den Grossaktionären und anderen institutionellen Investoren platziert. Um die Wandelanleihe zu ermöglichen, müsse die Bank insgesamt 973 Millionen neue Aktien ausgeben. Damit würde die Zahl der Stammaktien um rund sieben Prozent 14,32 Milliarden steigen. Dem sollen die Aktionäre bei einer ausserordentlichen Hauptversammlung Mitte November zustimmen.
Generali-Anteile zum Verkauf
Mit Hilfe dieser Massnahmen solle sich die Kernkapitalquote bis Ende des Jahres auf 6,7 Prozent verbessern. Bisher war UniCredit von 6,2 Prozent ausgegangen. Die UniCredit will sich deshalb auch von ihren Anteilen an der italienischen Versicherung Generali trennen. Generali-Angaben zufolge hielt die Bank Juli rund 3,8 Prozent an dem Unternehmen. Gemessen zu aktuellen Kursen ist Paket derzeit an der Börse knapp 1,2 Milliarden Euro wert.
Konzernumbau
Profumo kündigte zudem an, dass er die Kosten vor allem in der Zentrale senken, die Investmentbanksparte umbauen und im kommenden Jahr in Osteuropa erst einmal keine weiteren Filialen eröffnen will. UniCredit-Verwaltungsratschef Dieter Rampl sprach Profumo zudem die «volle Unterstützung und das volle Vertrauen» aus. Vergangene Woche hatte es Spekulationen gegeben, dass der Vorstandschef wegen der Probleme der Bank zurücktreten muss. (awp/mc/ps/14)