Unicredit enttäuscht mit Quartalsbilanz Erwartungen
Die Schuldenkrise und die damit zusammenhängenden Verwerfungen an den Finanzmärkten trafen die Unicredit besonders hart. Im zweiten Quartal warf das Handelsgeschäft gerade mal 58 Millionen ab, nach rund 1 Milliarde Euro im Vorjahr und einer halben Milliarde im ersten Quartal. Auch der Zinsüberschuss ging im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, im Vergleich zum ersten Quartal zeigte er sich aber vergleichsweise stabil. Grund dafür seien die höheren Volumen in Süd- und Osteuropa, aber auch das starke Investmentbanking und Geschäftskunden in Deutschland gewesen.
Tiefere Risikovorsorge für Kredite
Der Gewinn wurde auch durch hohe Abschreibungen geschmälert. So musste die Unicredit den Firmenwert für ihre Sparte in Kasachstan abschreiben, hinzu kamen Abschreibungen auf faule Kredite. Die Risikovorsorge für Kredite konnte die italienische Bank zwar sowohl im Vergleich zum Vorquartal als auch im Vorjahr senken, der Anteil fauler Kredite stieg jedoch. Unter dem Strich verbuchte die Unicredit einen Nettogewinn von 148 Millionen Euro, nach einer halben Milliarde Euro im Vorjahreszeitraum. Damit lag der Gewinn rund 100 Millionen unter dem Durchschnittswert, welche die bankeigene Umfrage unter Analysten ergeben hatte (251 Mio Euro).
Stresstest gut bestanden
Die Kernkapitalquote (Core Tier 1) lag Ende Juni bei 8,41 Prozent. Die Unicredit war vergleichsweise gut durch den europaweiten Bankenstresstest gekommen. Unter dem härtesten Stressszenario war die Core-Tier-1-Quote auf 7,42 Prozent gesunken. Die einfache Tier-1-Quote, die auch deutsche Banken grösstenteils anlegen, lag in dem Test bei 7,75 Prozent. (awp/mc/ps/26)