UniCredit profitiert weiter von Osteuropa – Aktie auf Rekordhoch

Experten hatten mit einem deutlich geringeren Anstieg gerechnet. Auch bei den Erträgen übertraf die Bank die Analystenprognosen. Diese legten um zehn Prozent auf 6,58 Milliarden Euro zu. Die Aktie stieg am Donnerstag im frühen Handel um bis zu 1,66 Prozent auf das Rekordhoch von 7,765 Euro, musste aber bis 11 Uhr einen Grossteil der Gewinne wieder abgeben.

Starkes Ergebnis im Investmentbanking
Die italienische Bank überzeugte mit einem starken Ergebnis im Investmentbanking. Dieses ist konzernweit bei der 2005 gekauften HVB gebündelt. Die deutsche Bank konnte durch einen deutlichen Gewinnsprung in der Sparte die Schwäche im Geschäft mit Privatkunden und der Vermögensverwaltung kompensieren. Am Mittwoch hatte die italienische Bank zudem den Abfindungspreis je HVB-Aktie innerhalb des Squeeze-Out-Verfahrens auf 38,26 Euro festgelegt. Derzeit hält die UniCredit 95,45 Prozent an der HVB. Die HVB-Aktie kletterte am Donnerstagvormittag um bis zu 2,5 Prozent auf 40,35 Euro.

HVB: Gewinnsteigerung um 82 Prozent
Die HVB konnte den Gewinn vor Steuern auf vergleichbarer Basis getrieben von einem starken Investmentbanking und Anteilsverkäufen um 82 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro steigern. Bereinigt um Sondereffekte blieb ein Plus von mehr als 30 Prozent. In der Investmentbanksparte legte der Gewinn vor Steuern um 85 Prozent auf 759 Millionen Euro zu, während er im Privat- und Geschäftsbereich um 48 Prozent auf 50 Millionen Euro sank. Auch in der Vermögensverwaltung fiel der Vorsteuergewinn um 31 Prozent auf 48 Millionen Euro. In beiden Bereichen verbuchte die Bank auch Ertragsrückgänge.

Gute operative Entwicklung hat hohe Erwartungen erfüllt
«Wir sind sehr gut in das neue Geschäftsjahr gestartet. Die erfreuliche operative Entwicklung hat unsere hohen Erwartungen voll erfüllt. Mit Blick auf unsere Jahresziele liegen wir auf Kurs, auch wenn wir nicht erwarten, dass sich die hohe Ergebnisdynamik in den kommenden Quartalen in vollem Umfang aufrecht erhalten lässt. Nach Abschluss der Integration können wir uns jetzt voll auf unser Kundengeschäft konzentrieren. Wir werden unsere Ertragskraft weiter stärken und damit unseren Anspruch, zu den profitab elsten Banken in Deutschland zu gehören, untermauern», sagte HVB-Chef Wolfgang Sprissler.

Kosten: Geringere Steigerung als Erträge
Bei der UniCredit zogen die Kosten deutlich geringer als die Erträge an. Die Kostenquote ging um vier Prozentpunkte auf 51,5 Prozent zurück. Der operative Gewinn sei um 20 Prozent auf 3,19 Milliarden Euro geklettert. Alle Sparten verbuchten dabei zweistellige Zuwachsraten – wobei das Wachstum in Osteuropa am stärksten ausfiel. Die Eigenkapitalrendite nach Steuern habe im ersten Quartal 19,1 (Vorjahr: 17,0) Prozent betragen. Zu den Gerüchten über eine Übernahme der Capitalia teilte die Bank mit, dass ein Kauf der italienischen Bank zwar Wert schaffen könne, es aber derzeit keine konkreten Pläne in diese Richtung gibt.

Personalkosten legten leicht zu
Die Beschäftigtenzahl sank in den ersten drei Monaten konzernweit vor allem wegen des Abbaus in Deutschland um 1.340 auf knapp 136.000. Die Personalkosten legten wegen der höheren erfolgsabhängigen Bezahlung leicht zu. Bei der HVB sank die Zahl der Vollzeitstellen seit Ende 2006 um 851 auf 22.952. Im deutschen Filialgeschäft legte die Kostenquote trotzdem zu.(awp/mc/ar)

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