Die deutsche Tochter HypoVereinsbank (HVB) kehrte indessen in die Gewinnzone zurück. Die italienische Grossbank steuert derweil in den aktuellen Marktturbulenzen mit einem umfangreichen Sparprogramm und Kapitalmassnahmen gegen. Neben einem Stellenabbau strich die Bank die Bardividende und sammelt bei Aktionären und Staat frisches Kapital ein.
Aktie legt zu
Der Markt reagierte zunächst positiv auf die Quartalszahlen: Die Aktie startete mit Gewinnen von 2,25 Prozent auf 2,16 Euro in den Handelstag, rutschte aber bis 9.45 Uhr deutlich ins Minus.. Mit dem Gewinnrückgang hatte die UniCredit ziemlich genau die Marktprognosen getroffen. Zudem zeigten die eingeleiteten Massnahmen in Reaktion auf die Krise erste Wirkung.
Kapitaldecke stärken
So verringerten sich die operativen Kosten gegenüber dem Vorjahr um 7,6 Prozent. Zudem würde die im internationalen Vergleich eher schwache Kapitalausstattung durch die Staatshilfe aus Italien und Österreich proforma auf 7,1 Prozent hoch gehievt – ohne Berücksichtung der Massnahme war die Kernkapitalquote von 6,5 Prozent zum Jahresende 2008 auf 6,4 Prozent Ende März gesunken. In der Branche gilt derzeit vor dem Hintergrund der Finanzkrise eine Kernkapitalquote von zehn Prozent als solide Kapitaldecke. Die UniCredit hatte insgesamt vier Milliarden Euro staatliche Hilfe beantragt. Die Gespräche darüber laufen noch.
Kreditausfälle nehmen zu
Zu schaffen machte der italienischen Grossbank die aufgrund der weltweiten Rezession zunehmenden Kreditausfälle: Insgesamt schlugen Abschreibungen und Risikovorsorge mit 1,65 Milliarden Euro zu Buche. Im Vorjahr war es rund eine Milliarde Euro weniger. Ohne diese Belastungen sowie geringe Zusatzkosten erwirtschaftete die Bank einen operativen Gewinn von 2,74 Milliarden Euro und damit knapp 19 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gesamterträge verbesserten sich um knapp zwei Prozent, wobei vor allem der Zinsüberschuss mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent und ein nur noch knapp negatives Handelsergebnis positiv hervorstachen.
HVB im Zeichen der Erholung
Auch bei der Münchener Tochter HVB standen die Zeichen zum Jahresauftakt auf Erholung: Die Bank kehrte mit einem Überschuss von 62 Millionen Euro in die Gewinnzone zurück – im Vorjahr hatte noch ein Minus von 282 Millionen Euro gestanden. Hier zeigte sich ein vergleichbares Bild: Der Zinsüberschuss stieg kräftig an und das Handelsergebnis erholte sich. Positiv schlugen sich die gesunkenen Kosten nieder – allerdings musste die Bank ihre Risikovorsorge deutlich erhöhen. (awp/mc/ps/08)