UniCredit will mit russischem Bankenmarkt wachsen
«Russland und die Türkei sind die zwei Märkte, in denen wir ein grosses Gewinnpotenzial sehen», sagte sagte Erich Hampel, Osteuropachef der UniCredit Group und CEO der Bank Austria Creditanstalt (BA-CA), in Wien.
In Russland ist das Kreditvolumen seit dem Jahr 2000 jährlich um 38 Prozent gewachsen, das Einlagenvolumen um etwa 30 Prozent. «Daran sehen Sie, warum Russland für uns wichtig ist», erklärte Hampel. Der russische Bankenmarkt hatte in den Jahren 2004 bis 2006 ein jährliches Ertragswachstum von 43 Prozent und wuchs damit doppelt so schnell wie die anderen Märkte in Mittel- und Osteuropa (22 Prozent). 2009 werde Russland ungefähr die Hälfte der Gewinne des Bankenmarktes der Region erwirtschaften, sagte Hampel. «Wir gehen davon aus, dass wir mit unserer Filialexpansion am starken Wachstum des Marktes partizipieren können.»
Russland «einer der interessantesten Märkte»
Die UniCredit-Gruppe ist in Russland mit der International Moscow Bank (IMB) und seit dem Zukauf Ende 2006 mit dem Brokerhaus Aton vertreten. Mit rund 17 Milliarden Euro Bilanzsumme und 47 Filialen ist die IMB die achtgrösste Bank des Landes. 70 der geplanten neuen Filialen sollen in Russland eröffnet werden. Damit soll die Kundenzahl der IMB von derzeit etwa 150.000 auf 500.000 bis Ende nächsten Jahres steigen. Aton befindet sich unter den Top 3 Investmentbanken in Russland und beschäftigt insgesamt 275 Mitarbeiter.
«Russland ist sicher einer der interessantesten Märkte der Region, allein schon auf Grund der Einwohnerzahl und der Grösse des Landes. Die Hälfte der Bevölkerung hat noch kein Bankkonto», sagte Hampel. Die Finanzierung der Filialexpansion in Russland soll aus der IMB heraus erfolgen, die umbenannt werden soll. Der Name stehe noch nicht fest, «UniCredit IMB wäre eine Möglichkeit», hiess es.
1 Mio. neue Kunden und 1500 neue Mitarbeiter
Bis Ende nächsten Jahres sollen zumindest eine Million neue Kunden gewonnen werden. Darüber hinaus will die UniCredit-Gruppe auch neue Märkte erschliessen und plant Repräsentanzen in Montenegro, Weissrussland und Kasachstan. Insgesamt werde man für diese Expansion 1.500 neue Mitarbeiter einsetzen, sagte Hampel. Konkrete Akquisitionen habe man nicht in Aussicht: «Derzeit ist nichts auf dem Markt, wir konzentrieren uns auf organisches Wachstum.» (awp/mc/pg)