Dies sagte Unilever-Chef Paul Polman am Donnerstag anlässlich der Bilanzvorlage. Er sei allerdings von der Stärke des Unilever-Geschäfts überzeugt. Der Konzern werde auf lange Sicht ein konkurrenzfähiges Wachstum und steigende Margen abliefern. Bislang hatte der weltweit drittgrösste Konsumgüterhersteller für 2010 eine 15-prozentige Gewinnmarge sowie ein jährliches bereinigtes Umsatzplus von 3 bis 5 Prozent in Aussicht gestellt.
Aktie unter Druck
An der Londoner Börse gehörte die Unilever-Aktie zu den grössten Verlierern im FTSE-100 . Im EuroSTOXX 50 notierte sie als Schlusslicht und lag zuletzt mit 4,60 Prozent im Minus bei 16,380 Euro. «Dass Unilever mit den wieder sinkenden Rohstoffkosten und den anlaufenden Einsparungen durch die Umstrukturierung im Rücken die Ziele für 2010 aussetzt, ist eine Überraschung», hiess es seitens der Credit Suisse. Auch andere Marktteilnehmer hatten sich ermutigendere Signale von dem seit Anfang des Jahres amtierenden Vorstandschef Polman erhofft.
Konkurrenz durch günstigeren No-Name-Produkte
Der hierzulande durch Marken wie Knorr, Lipton oder Dove bekannte Konzern kämpft wie andere Markenhersteller auch mit der Konkurrenz der günstigeren No-Name-Produkte. Hinzu kommt, dass der Markt für Lebensmittel in den entwickelten Ländern als nahezu gesättigt gilt. Die Grossen der Branche wie Procter & Gamble , Nestle , Danone oder Unilever wachsen durch Verdrängung, neue Produkte oder Preisanhebungen.
2008 lief besser als erwartet
In 2008 schnitt Unilever hingegen besser ab als erwartet. Der Überschuss kletterte dank des Verkaufs von Unternehmensteilen um 28 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Auf das vierte Quartal entfielen 1,2 Milliarden Euro, was 51 Prozent mehr waren als im Vorjahr. Der Umsatz legte im Gesamtjahr um ein Prozent auf 40,5 Milliarden Euro zu und im vierten Quartal um drei Prozent auf 10,2 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte sowie Zu- und Verkäufe setzte Unilever in den letzten drei Monaten 7,3 Prozent mehr um, was die Erwartungen der Analysten übertraf.
Sparkurs
Unilever hat sich einen Sparkurs verordnet und will laut Polman künftig noch stärker auf die Kosten achten. Der Konzern hat sich bereits von einer Reihe von Unternehmensteilen getrennt. So wurde beispielsweise im vergangenen Jahr das Bertolli-Olivenölgeschäft verkauft und die Waschmittel-Sparte in Nordamerika an einen Finanzinvestor abgestossen. (awp/mc/ps/09)