United Internet erhöht Gebot für Freenet

Dies habe der Chef des Internetdienstleisters United Internet, Ralf Dommermuth, in einem Brief an den Freenet-Vorstand und -Aufsichtsrat geschrieben. Darin fordere er auch eine «zeitnahe» Klarstellung über den von Freenet beabsichtigten Kauf des Mobilfunkproviders Debitel. Der United-Internet-Sprecher bestätigte den Inhalt des Briefes. Die Freenet-Aktie reagierte mit einem Kurssprung auf die Nachricht. Sie lag am Nachmittag mit 7,47 Prozent im Plus bei 12,38 Euro. Die United-Internet-Papiere zeigten sich hingegen weitgehend unbeeindruckt und notierten mit 3,25 Prozent im Minus bei 14,00 Euro


Gegen Debitel-Kauf
United Internet wolle Freenet nur übernehmen, wenn die Debitel-Übernahme unterbleibe, schreibt die Zeitung. Dommermuth will gemeinsam mit dem Mobilfunkprovider Drillisch den Konkurrenten Freenet übernehmen und anschliessend aufspalten. Das Internet- und DSL-Geschäft soll an United Internet fallen, Drillisch würde in diesem Fall die Mobilfunksparte übernehmen. United Internet und Drillisch halten über eine gemeinsame Holding bereits gut 25 Prozent an Freenet. Der TecDAX lag zur selben Zeit 0,28 Prozent tiefer bei 788,91 Punkten.


Frenet-Chef plant Debitel-Kauf
Freenet-Chef Eckhard Spoerr will hingegen den Mobilfunkprovider Debitel übernehmen und verhandelt dazu mit dem Debitel-Grosseigner und Finanzinvestor Permira. Berichten zufolge sollten die Verträge ursprünglich bereits an diesem Dienstag unterschrieben werden, der Vertragsabschluss sei aber auf Freitag verschoben worden. Dadurch würde der nach der Deutschen-Telekom-Tochter T-Mobile und Vodafone drittgrösste Handy-Anbieter mit rund 20 Millionen Kunden in Deutschland entstehen.


«Debitel-Verkauf aus der Not geboren»
In dem Brief spricht sich Dommermuth der «Welt» zufolge deutlich gegen die Übernahme aus. «Bitte lassen Sie sich nicht ohne Not zum Erfüllungsgehilfen von Permira und den Debitel finanzierenden Banken machen.» Der Debitel-Verkauf durch Permira sei «aus der Not geboren», schreibe der United-Internet-Chef. Vor allem kritisiere er die Übernahme der enormen Schuldenlast bei Debitel. «Wenn Sie zulassen, dass zukünftig neben dem Debitel-Geschäft auch die Freenet-Assets für die Debitel-Kredite haften, dann setzen Sie alles auf eine Karte», wird Dommermuth zitiert. Auf diese Weise könnten die Freenet-Aktionäre «quasi-enteignet» werden. (awp/mc/ps)

Schreibe einen Kommentar