Unternehmen in Familienbesitz: Krise überstanden

Unter den befragten Unternehmen waren über 180 aus der DACH-Region Deutschland, Österreich und Schweiz. 60 Prozent der weltweit befragten Familienunternehmen wollen in den nächsten zwölf Monaten wachsen. In der DACH-Region sind es rund 70 Prozent. Die Schweizer Familienunternehmen setzen je hälftig auf eine Wachstumsstrategie und eine Konsolidierungsstrategie.


Krsienrestistentere Strukturen
81 Prozent der 181 befragten Unternehmen aus den DACH-Ländern sind überzeugt davon, dass sie die Krise aufgrund ihrer Strukturen als Familienbetriebe besser bewältigt haben als Publikumsgesellschaften. 50 Prozent der weltweit befragten Familienunternehmen sehen in den nächsten zwölf Monaten einen positiven Trend betreffend Marktentwicklungen. Zudem geben über 90 Prozent der weltweitund in der Schweiz befragten Familienunternehmen an, wettbewerbsfähig, gut gerüstet und auf der Höhe mit den jeweiligen Marktführern zu sein. Entsprechend verfolgen über zwei Drittel der in der DACH-Region befragten Familienunternehmen eine Expansionsstrategie. Die Schweizer Familienunternehmen setzen zu gleichen Teilen auf eine Wachstums- und eine Konsolidierungsstrategie.


Umsätze auf Kurs, Margen fraglich
Jedes zweite Unternehmen aus der DACH-Region berichtet über eine gestiegene Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen seit dem Sommer 2009. Margenerosionen machen allerdings 23 Prozent der Familienunternehmen aus der DACH-Region (weltweit: 15 Prozent) zu schaffen. Bei der Entwicklung der Rohstoff- und Vorleistungspreisen sind es 29 Prozent (weltweit: 12 Prozent).


Nachfolgeregelung steht an
Die geordnete Nachfolge der Eigentümer ist eine der grössten Herausforderungen für das Weiterbestehen eines Familienunternehmens.Weltweit und in der Schweiz schätzen rund 27 Prozent (DACH-Region: 23 Prozent) der Familienunternehmen, dass es innerhalb der nächsten fünf Jahre zu einem Handwechsel kommt. In über der Hälfte der weltweit befragten Familienunternehmen bleibt die Führung entweder innerhalb der Familie oder im Managementteam. Dr. Marcel Widrig, Leiter Private Clients bei PwC Schweiz kommentiert:»Eine sorgfältige Planung ist für eine reibungslose Stabsübergabe unabdingbar – so geht ein Familienunternehmen auch gestärkt aus dem Eigentümerwechsel hervor. Neben den Nachfolgeschritten umfasst ein klarer Plan transparente Beurteilungskriterien, anhand deren beurteilt wird, wann die Nachfolger zur Übernahme bereit sind.»


Fachkräftemangel und Wechselkurse beschäftigen
Für rund 37 Prozent der weltweit befragten Familienunternehmen ist der Fachkräftemangel eine der drei grössten Herausforderungen. Nur 21 Prozent der Schweizer Familienunternehmen sind gleicher Meinung. «Die Personenfreizügigkeit, das im Verhältnis zum Ausland höhere Lohnniveau und die Lebensqualität sind Standortvorteile der Schweiz. Die Schweizer Unternehmen haben somit ideale Möglichkeiten, im Ausland gezielt qualifizierte Fachkräfte anzuwerben», sagt Peter Schmid, Leiter KMU bei PwC Schweiz. Für die Schweizer Familienunternehmen sind die Wechselkursrisiken mit 40 Prozent (weltweit: 15 Prozent) das dominierende Thema. Nicht nur der tiefe Dollar, sondern auch die Euroschwäche macht zu schaffen.


Steueranpassungen gewünscht
Annähernd 90 Prozent der Familienunternehmen im DACH-Raum halten die Vereinfachung des Steuersystems und eine Senkung der Steuerlast für wichtig bis sehr wichtig für die Entwicklung ihres Unternehmens. Vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit erhalten hingegen staatliche Initiativen im Bereich «Compliance». Im DACH-Raum halten nur 37 Prozent der Unternehmen Compliance-Initiativen für bedeutsam. 90 Prozent der DACH-Unternehmen (weltweit: 73 Prozent) halten Initiativen im Bereich der gesellschaftlichen Verantwortung (Corporate Social Responsibility – CSR) als sehr förderlich für eine positive Geschäftsentwicklung.


Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen werden. (pwc/mc/ps)

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