Unternehmen vernachlässigen Leistungsfähigkeit ihrer SAP-Systeme

Das Unternehmen insgesamt wird beweglicher und wettbewerbsfähiger, wenn es wildgewachsene Systeme und Datenbestände vereinheitlicht. Zwei Drittel der IT-Verantwortlichen haben das erkannt. Doch nur etwa jeder Dritte plant, Abhilfe zu schaffen. Das zeigt eine Studie des Management-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleisters Accenture. Untersucht wurden rund 100 Grossunternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz.


Unnötig hohe Kosten
«Heterogene SAP-Landschaften haben zwei grosse Wettbewerbsnachteile für Unternehmen», sagt Jan-Henning Krumme, Geschäftsführer für den Bereich SAP bei Accenture. «Erstens verursachen sie höhere Kosten als nötig für Betrieb und Wartung. Zweitens machen sie ein Unternehmen unbeweglicher. Es kann daher langsamer in neue Geschäftsfelder und Märkte expandieren.» Um Geschäftsabläufe wie Personalverwaltung, Rechnungswesen und Kundenbeziehungsmanagement zu steuern, verwendet ein Grossteil der Unternehmen im deutschsprachigen Raum Software des Anbieters SAP AG. Damit Systeme und Anwendungen so leistungsfähig wie möglich bleiben, muss ein Unternehmen sie regelmässig aufeinander abstimmen und warten.


Häufig parallele Systeme 
In den vergangenen Jahren sind die Landschaften aus SAP-Systemen und -Anwendungen in vielen Unternehmen wesentlich komplexer geworden, ohne dass sie dabei ausreichend gewartet und abgestimmt worden sind. Immer neue Anwendungen wurden installiert, weitere Module hinzugefügt. Durch Integration von Standorten, Partnern und aufgekaufter Firmen haben Unternehmen häufig parallele Systeme aufgebaut. In drei Viertel der Grossunternehmen gibt es heute bereits mehrere zentrale SAP-Systeme. Bei einigen sind es mehr als 50. «Allein 20 Prozent der Betriebskosten für SAP-Systemelassen sich durch eine reine Konsolidierung der Systeme einsparen», sagt Jan-Henning Krumme.


Mangelnde Fitness
Zwar erkennen die dort befragten IT-Verantwortlichen die mangelnde Fitness ihrer SAP-Systeme:
– 62 Prozent der in der Studie Befragten halten es für dringend geboten, Geschäftsprozesse zu vereinheitlichen, die von SAP-Anwendungen unterstützt werden (Prozessharmonisierung).
– 51 Prozent sehen den Bedarf, die in den Systemen hinterlegten Geschäftsdaten zu harmonisieren.
– 44 Prozent halten eine technische Konsolidierung für erforderlich, also das Zusammenlegen von Rechenzentren und die Migration zu Mehrmandanten-Systemen.


Optimierung lässt auf sich warten
Doch planen deutlich weniger Befragte, die Optimierung in den kommenden 24 Monaten auch anzugehen:
– 31 Prozent wollen Prozesse vereinheitlichen;
– 29 Prozent planen Daten zu harmonisieren;
– 22 Prozent wollen Rechenzentren und Server konsolidieren.


Hindernisse bei Entschlackung 
Die Hindernisse bei der Entschlackung der SAP-Systemlandschaft sind laut den befragten IT-Verantwortlichen:
– der zu erwartende hohe Aufwand (53 Prozent);
– fehlendes Budget (49 Prozent);
– Widerstände der Geschäftsbereiche (47 Prozent), deren Prozesse betroffen sind. (accenture/mc/ps)


Über die Studie
Für die Studie «Optimierung von SAP-Systemlandschaften» hat Accenture IT-Verantwortliche von 101 Unternehmen mit mehr als 2’000 Mitarbeitern aus den Ländern Deutschland, Österreich und Schweiz (DACH) befragen lassen.Die Erhebung führte Hoppenstedt Firmeninformationen (Geschäftsbereich RAAD Research) im Sommer 2010 durch.


Über Accenture
Accenture ist ein weltweit agierender Managementberatungs-, Technologie- und Outsourcing-Dienstleister mit rund 204’000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind. Das Unternehmen bringt umfassende Projekterfahrung, fundierte Fähigkeiten über alle Branchen und Unternehmensbereiche hinweg und Wissen aus qualifizierten Analysen der weltweit erfolgreichsten Unternehmen in eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit seinen Kunden ein. Accenture erwirtschaftete im vergangenen Fiskaljahr (zum 31. August 2010) einen Nettoumsatz von 21,6 Mrd. US-Dollar. 

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