Unternehmen wollen mehr Mitarbeiter ins Ausland entsenden
Befragt wurden 418 Führungskräfte, die für Auslandsentsendungen verantwortlich zeichnen, in 77 Ländern.
Mehr Mitarbeiter ins Ausland
Die Exportwirtschaft der westlichen Länder muss sich immer mehr auf neue Märkte einstellen. Künftig werden aufstrebende Länder wie China und Indien das Exportwachstum prägen, sodass die weitere Erschliessung dieser Märkte notwendig ist. Laut der Studie von The Economist und Regus, sind sich Unternehmen dessen bewusst: So planen fast vier von zehn Firmen (39 Prozent) weltweit, in den nächsten fünf Jahren mehr Mitarbeiter ins Ausland zu entsenden. Hingegen war dies in den vergangenen zwei Jahren nur bei 13 % der Unternehmen der Fall.
Weitere Ergebnisse der Studie:
– Unternehmen senden ihre Mitarbeiter eher nach China, Indien und andere asiatische Länder als in die aufstrebenden Märkte anderer Regionen. Die zweitbeliebtesten Zielgebiete sind der Nahe Osten, Russland und Osteuropa.
– Leitende Angestellte möchten am globalen und mobilen Arbeitstrend teilhaben. Vier von fünf Befragten (80 Prozent) sind der Meinung, dass eine Position in einem «wichtigen aufstrebenden Markt» ihre Karriere voranbringe.
– Mehr und mehr Unternehmen schulen Mitarbeiter aus den Emerging Marktes am Heimatstandort, um sie innerhalb von einigen Wochen oder Monaten auf Führungsaufgaben im jeweiligen Markt vorzubereiten ? das kommt billiger, als teure Landsleute für Jahre in die Ferne zu entsenden.
– Viele Unternehmen halten ihre Versprechen nicht, was Karrieresprünge nach Auslandseinsätzen betrifft. Die Konsequenz ist ein ernster Verlust an Erfahrung und Wissen, da eine signifikante Zahl der zurückgekehrten Manager innerhalb von 12 ? 18 Monaten das Unternehmen verlässt.
– Früher waren Auslandsmanager fast immer höheren Ranges ? heute werden Mitarbeiter aller Hierarchiestufen ins Ausland gesandt. Die Bereitschaft der Uni-Absolventen ist da: 80% von ihnen wollen ins Ausland.
– Etwa drei von fünf Expatriates (59 Prozent) sind der Meinung, dass die Firmenzentrale nicht ausreichend über die Arbeitsbedingungen im Ausland Bescheid wisse. Einer von drei Befragten (31 Prozent) beanstandet, die Unternehmenszentrale mische sich zu sehr in die Geschäfte vor Ort ein.
– Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Expatriates wird für eine Dauer von zwei bis fünf Jahren in ein bestimmtes Zielland versetzt. Flexible Arbeitsmodelle wie zum Beispiel kurzfristige Entsendungen oder «Pendler»-Positionen nehmen aber zu.
– Fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten halten «kulturelles Einfühlungsvermögen» für die wichtigste Eigenschaft eines Auslandsmanagers. Dabei finden es aber nur 46 % der Befragten reizvoll, eine fremde Sprache zu erlernen.
Einblick in allgemeine Globalisierungstrends
«Die Untersuchung der Expat-Strategien lässt einen Einblick in allgemeine Globalisierungstrends zu ? sowohl bei Unternehmen in den jeweiligen Märkten, die ein Büro besetzen müssen, als auch bei den Unternehmen hierzulande, die Personal im Ausland brauchen», so Paul Lewis, leitender Herausgeber des Executive Briefing der Economic Intelligence Unit und Herausgeber des Forschungsberichts.
Suche nach geeignete Arbeitsplatzinfrastrukturen
«Die Studie zeigt, dass die Globalisierung Unternehmen dazu zwingt, ihr Standort-, Personal- und Immobilienmanagement zu überdenken. Die Bedürfnisse einer globalen, mobilen und flexiblen Mitarbeiterschaft stellen die Unternehmen vor die Herausforderung, in den jeweiligen Märkten geeignete Arbeitsplatzinfrastrukturen zu vernünftigen Kosten bereitzustellen. Mithilfe dieser Studie, die den Druck deutlich macht, der auf Unternehmen und ihren Auslandsmanagern lastet, können wir Lösungen erarbeiten, die dabei helfen, diese Herausforderungen zu meistern», kommentiert Mark Dixon, CEO von Regus, die Studie. (regus/mc/ps)
Über die Studie
«Up or out ? Nächste Schritte für moderne Expatriates» ist ein von Regus in Auftrag gegebener und von der Economist Intelligence Unit erstellter Forschungsbericht. Im Rahmen der Studie führte die Economist Intelligence Unit im Juli 2010 eine globale Online-Befragung von 418 leitenden Führungskräften in 77 Ländern durch. Mehr als die Hälfte der Befragten besteht aus Mitgliedern des Vorstands oder der Unternehmensleitung; die anderen bekleiden führende Managementfunktionen. Fast zwei Fünftel arbeiteten in Unternehmen mit einem globalen Jahreseinkommen von weniger als 500.000 US$ und 28 Prozent in Firmen mit mehr als 10 Mrd. US$ Jahreseinkommen. Die Studienergebnisse wurden durch ausführliche Interviews mit Führungskräften und unabhängigen Experten vor Ort ergänzt.
Über die Economist Intelligence Unit
Die Economist Intelligence Unit ist das Marktforschungsinstitut der britischen Verlagsgruppe The Economist, die das Wirtschaftsmagazin «The Economist» herausgibt. Als weltweit führender Anbieter von länder- und unternehmensrelevanten Informationen unterstützt die Economist Intelligence Unit Führungskräfte bei der Entscheidungsfindung, indem sie zuverlässige und unabhängige Analysen von weltweiten Markttrends und Geschäftsstrategien liefert. Weitere Informationen über die Economist Intelligence Unit finden Sie unter www.eiu.com oder unter www.twitter.com/theeiu .