US-Alukonzern Alcoa drosselt nach Gewinnrückgang die Produktion
Der Druck auf die Gewinnmarge werde noch zunehmen, warnte Konzernchef Klaus Kleinfeld. Die Börse reagierte enttäuscht und wertete die Zahlen als schlechtes Auftaktsignal für die gerade gestartete US-Berichtssaison.
Gewinneinbruch infolge Einmaleffekten
Der Überschuss von Alcoa fiel im dritten Quartal auch wegen Einmaleffekten um über die Hälfte auf 268 Millionen Dollar. Der Umsatz ging wegen zuletzt weit niedrigerer Aluminiumpreise um zwei Prozent auf 7,2 Milliarden Dollar (5,3 Mrd Euro) zurück, wie der Konzern am Dienstag (Ortszeit) nach US-Börsenschluss in New York mitteilte. Weltweit mussten Aluminium- und Stahlhersteller sowie Bergbaukonzerne zuletzt stark gesunkene Preise verkraften. Der seit Mai amtierende Alcoa-Chef Kleinfeld hatte bis Mitte 2007 den deutschen Siemens-Konzern geführt. Er ist der einzige Deutsche in vergleichbarer Position bei einem grossen börsennotierten US-Konzern.
Experten hatten mehr Gewinn erwartet
Experten hatten bei Alcoa mit weit mehr Gewinn gerechnet. Im Vorjahr hatte der Konzern allerdings einen hohen Einmalgewinn von 218 Millionen Dollar aus einem Beteiligungsverkauf verbucht. Um den Sondereffekt bereinigt stieg der Umsatz um elf Prozent. Die Anleger drückten die Aktie am Mittwoch im vorbörslichen Handel ins Minus. Binnen Jahresfrist hat sich Alcoas Börsenwert mehr als halbiert. Die Zahlen von Alcoa gelten als inoffizieller Auftakt der US-Berichtssaison. An diesem Freitag folgt der Mischkonzern General Electric. Das Abschneiden beider Unternehmen gilt als wichtiger Gradmesser für die weiteren Aussichten der US-Wirtschaft. (awp/mc/ps/22)