US-Alukonzern Alcoa streicht mehr als 15’000 Jobs
Der wirtschaftliche Abschwung mache schnelle Entscheidungen nötig, begründete Alcoas deutscher Konzernchef Klaus Kleinfeld die drastischen Einschnitte.
Weltweitweit fallen 13’500 feste Stellen weg – Auch in Europa
Weltweit fallen 13.500 feste Stellen und damit 13 Prozent aller Arbeitsplätze bei Alcoa weg. Zusätzlich streicht der Konzern 1.700 Jobs von externen Zeitarbeitern. Die Gehälter der verbleibenden Mitarbeiter werden eingefroren. Zur genauen Zahl der in Europa wegfallenden Arbeitsplätze wollte Alcoa auf Anfrage am Mittwoch keine Angaben machen. Die Mitarbeiter seien aber zumeist bereits in den vergangenen Wochen informiert worden, sagte ein Konzernsprecher.
Preise für Aluminium eingebrochen
Die Preise für Aluminium sind seit ihren Rekordständen im vergangenen Sommer um rund die Hälfte eingebrochen. Alcoa fährt die Jahresproduktion nochmals um nun insgesamt fast 20 Prozent herunter. Wettbewerber wie der britisch-australische Konzern Rio Tinto und die russische Rusal-Gruppe kündigten ebenfalls Sparmassnahmen an. Insgesamt will Alcoa vier Randsparten mit 22.600 Beschäftigten abstossen. Sie erzielten zuletzt einen Jahresumsatz von zusammen rund 1,8 Milliarden Dollar (1,3 Mrd Euro) bei einem Verlust nach Steuern von insgesamt 105 Millionen Dollar. Durch den Verkauf erhofft sich Alcoa unter dem Strich rund 100 Millionen Dollar Einmalgewinn.
Belastungen von fast 1 Mrd. Dollar erwartet
Durch den Konzernumbau erwartet Alcoa Belastungen von bis zu 950 Millionen Dollar nach Steuern. Diese sollen noch für das vierte Quartal 2008 verbucht werden. Im Gegenzug erwartet der Konzern Einsparungen von 450 Millionen vor Steuern pro Jahr. Alcoa will sein Konzernergebnis für das vergangene Quartal und das Gesamtjahr 2008 am kommenden Montag bekanntgeben. Der im Leitindex Dow Jones notierte Aluminiumriese legt traditionell als erstes US- Schwergewicht Zahlen vor und läutet damit die Berichtssaison ein. (awp/mc/ps/02)