US-Arbeitsmarktbericht für Mai «durchwachsen»

So habe sich einerseits der Stellenabbau in wichtigen Bereichen verlangsamt. Andererseits sei der Beschäftigungsaufbau im Dienstleistungssektor deutlich schwächer als in den Monaten zuvor ausgefallen.


Beschäftigungsentwicklung in den USA weiter im Abwärtstrend
Nach Einschätzung der Commerzbank ist die Beschäftigungsentwicklung in den USA weiter im Abwärtstrend. Insgesamt dauere die Schwäche am Arbeitsmarkt an, sagte Commerzbank-Experte Patrick Franke. Allerdings habe sich die Entwicklung nun aus dem «Rezessionsterritorium» verabschiedet. Der Arbeitsmarkt werde zunächst schwach genug bleiben, um Zinserhöhungen der US-Notenbank zu verhindern. Auch die DekaBank geht davon aus, dass die anhaltende Konjunkturschwäche in den USA den Arbeitsmarkt in den kommenden Monaten weiter belasten wird.


Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft gesunken
Nach Zahlen des US-Arbeitsministeriums ist die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft im Mai um 49.000 zum Vormonat gesunken. Damit war der Rückgang etwas weniger stark als von Experten zuvor erwartet. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang um 60.000 Stellen gerechnet. Allerdings wies das Arbeitsministerium den Beschäftigungsabbau für die Vormonate März und April um insgesamt 15.000 Stellen höher als bislang errechnet aus. Damit lag der Beschäftigungsrückgang in den beiden Monaten bei insgesamt 116.000 Stellen.


Arbeitslosenquote überraschend stark angestiegen
Die Arbeitslosenquote stieg unterdessen überraschend stark. Die Quote legte von 5,0 Prozent im Vormonat auf 5,5 Prozent zu, während am Markt mit einer Quote von 5,1 Prozent gerechnet wurde. Auch die Stundenlöhne stiegen im Mai stärker als erwartet. Sie kletterten um 0,3 Prozent auf 17,94 US-Dollar je Stunde. Experten hatten mit einem moderateren Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit verharrte auf ihrem Wert vom Vormonat von 33,7 Stunden.


Finanzmärkte reagieren mit deutlichen Ausschlägen
Die Finanzmärkte reagierten auf die Zahlen mit deutlichen Ausschlägen. So legte der Eurokurs zeitweise um einen Cent auf knapp 1,57 Dollar zu. Staatsanleihen verzeichneten zum Teil deutliche Kursgewinne, während die Aktienmärkte negativ reagierten. Der DAX drehte nach den Daten in die Verlustzone und stand zuletzt bei 6.863 Punkten, was einem Minus von 1,13 Prozent entsprach. Die Ölpreise legten wegen der neuerlichen Kursverluste des Dollar merklich zu. Der US-Ölpreis stieg auf bis zu 134,68 Dollar je Barrel und damit wieder in die Nähe seines Rekordhochs von rund 135 Dollar. (awp/mc/gh)

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