US-Arbeitsmarktbericht treibt Euro Richtung 1,20 US-Dollar

Im Mittelpunkt des Interesses stehen bereits einen Tag nach den Anschlägen wieder Konjunkturdaten.


Gemeinschaftswährung in der Spitze
Die Gemeinschaftswährung kostete am Nachmittag in der Spitze 1,1986 Dollar. Zuletzt gab der Euro wieder leicht auf 1,1957 Dollar nach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts noch auf 1,1904 (Donnerstag: 1,1957) Dollar festgelegt. Der Dollar war damit 0,8401 (0,8363) Euro wert.


Kräftiger Kursanstieg des Euro wenig verwunderlich
«Der Stellenzuwachs in den USA ist enttäuschend und passt nicht zum Bild eines kräftigen Wirtschaftswachstums, das auch von der US-Notenbank permanent gezeichnet wird», sagte Folker Hellmeyer, Chefstratege bei der Bremer Landesbank. Die US-Wirtschaft hat im Juni nicht so viele Stellen geschaffen wie erwartet. Die Zahl der Beschäftigten ausserhalb der Landwirtschaft ist nach Angaben des US-Arbeitsministerium um 146.000 zum Vormonat gestiegen. Ökonomen hatten im Durchschnitt mit 194.000 neuen Stellen gerechnet. Vor diesem Hintergrund sei der kräftige Kursanstieg des Euro wenig verwunderlich, sagte Hellmeyer. Nach der kräftigen Talfahrt in den vergangenen Wochen habe sich der Euro stabilisiert.


Dem Euro wird Spielraum eröffnet
Die in der kommenden Woche zur Veröffentlichung anstehenden US-Handelsbilanzdaten dürften die globalen Ungleichgewichte wieder verstärkt ins Blickfeld rücken lassen, nachdem in jüngster Zeit der Zinsabstand zwischen den USA und der Eurozone das bestimmende Thema gewesen sei. Am Markt wird nach Einschätzung von Hellmeyer mit einem Defizit von 55 bis 60 Milliarden Dollar gerechnet. «Nachhaltige Besserungstendenzen» seien nach wie vor nicht zu erkennen. Dies eröffne dem Euro Spielraum bis auf 1,22 Dollar.


Gemeinschaftswährung als «sicherer Hafen»
Nach den Terrorakten am Donnerstag hatte der Euro zunächst binnen kurzer Zeit um mehr als einen Cent zugelegt. Die Gemeinschaftswährung sei als «sicherer Hafen» gesucht worden, sagte ein Händler. Später gab der Kurs wieder deutlich nach. Die Anschläge von London werden nach Einschätzung von Experten Konjunktur und Börsen trotz erster Panikreaktionen nicht dauerhaft belasten.


Anderen wichtige Währungen
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,6863 (0,6851) britische Pfund , 133,84 (133,53) japanische Yen und 1,5530 (1,5472) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 424,40 (425,20) Dollar gefixt. (awp/mc/ab)

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