US-Ausblick: Etwas schwächer – Bank of America-Zahlen belasten
Das Zahlenwerk liefere Anlegern weitere Hinweise darauf, wieweit die Hypotheken- und Kreditkrise bereits auf die Wirtschaft ausstrahle, hiess es am Markt. Ebenso für Bewegung sorgen könnten Konjunkturdaten wie die am Nachmittag zur Veröffentlichung anstehenden Frühindikatoren und der Philly Fed Index, der die Wirtschaftsaktivitäten im produzierenden Gewerbe im Grossraum Philadelphia misst.
Der Future auf den S&P-500-Index verlor gegen 14.45 Uhr 0,61 Prozent auf 1.543,00 Punkte. Am Mittwoch hatte der marktbreite Index moderat um 0,18 Prozent auf 1.541,24 Zähler zugelegt. Der Future auf den NASDAQ 100 sank um 0,55 Prozent auf 2.184,75 Zähler, nachdem der Auswahlindex am Vortag um 1,30 Prozent auf 2.179,14 Punkte gestiegen war.
Papiere der Bank of America fielen nach Quartalszahlen im vorbörslichen US-Handel um 3,26 Prozent auf 48,40 US-Dollar. Die Grossbank hat im dritten Quartal wegen eines Einbruchs im Investmentbanking knapp ein Drittel weniger verdient. Darüber hinaus sind die Erträge der Bank of America weitaus stärker gefallen als von Analysten vorhergesagt. «Die Zahlen waren katastrophal», sagte ein Börsianer.
Washington Mutual verloren nach ebenfalls schwach ausgefallenen Zahlen vorbörslich 3,99 Prozent auf 31,75 Dollar. Wegen fallender Häuserpreise schrumpfte der Gewinn der Hypothekenbank im dritten Quartal um 72 Prozent. Der schwache Immobilienmarkt erschwere es den Kreditnehmern der Bank, ihre Rechnung zu begleichen, sagten Händler.
Darüber hinaus stehen US-Pharmariesen mit Zahlen im Blick. So gewannen Aktien von Pfizer vorbörslich 1,22 Prozent auf 24,85 Dollar. Der weltweit grösste Pharmakonzern hat im abgelaufenen Quartal wegen Konkurrenz von Generikaherstellern und einer Sonderbelastung für das Diabetesmittel Exubera weniger verdient als im Vorjahr. Vor Sonderposten übertraf der Konzern mit einem Ergebnis in Höhe von 0,58 Dollar pro Aktie jedoch die Erwartungen der Analysten in Höhe von durchschnittlich 0,52 Dollar pro Anteilsschein.
Titel von Eli Lilly stiegen vorbörslich um 0,26 Prozent auf 57,10 Dollar. Das Pharmaunternehmen hat im dritten Quartal den Gewinn je Aktie um sechs Prozent auf 0,85 Dollar steigern können. Die Umsätze kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar.
Anteilsscheine von Wyeth hingegen gaben vorbörslich 1,60 Prozent auf 45,61 Dollar ab. Der Arzneimittelhersteller hat im dritten Quartal weniger verdient als im gleichen Zeitraum des Vorjahres und etwas mehr umgesetzt als von Analysten erwartet. Unternehmensangaben zufolge konnten die höheren Umsätze bei fast allen wichtigen Medikamenten die gestiegenen Ausgaben nicht kompensieren.
Anteile von eBay fielen vorbörslich um 2,71 Prozent auf 39,50 Dollar. Das Online-Auktionshaus ist im dritten Quartal aufgrund hoher Abschreibungen von 1,4 Milliarden Dollar ins Minus gerutscht. Grund für die hohen Abschreibungen war der im Jahr 2005 übernommene Telefonieanbieter Skype. Kritiker nannten den Kauf oft überteuert.
Google-Aktien gaben im Sog des schwächer erwarteten Gesamtmarktes vorbörslich leicht um 0,23 Prozent auf 632,00 Dollar nach. Der Internetkonzern dürfte Analysten zufolge die Anleger auch im dritten Quartal mit kräftigen Steigerungen bei Umsatz und Gewinn verwöhnen. Die von Thomson Financial befragten Experten erwarteten einen Anstieg des bereinigten Gewinns je Aktie (EPS) von 2,62 auf 3,78 Dollar. Google gibt die Quartalszahlen nach Handelsschluss bekannt. (awp/mc/gh)