US-Ausblick: Freundlich – Alcan und Alcoa im Fokus

Das Defizit in der Handelsbilanz ist im Mai etwas schwächer gestiegen als erwartet. Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ging in der abgelaufenen Woche überraschend deutlich zurück.

Der Future auf den S&P-500-Index gewann gegen 14.45 Uhr 0,26 Prozent auf 1.535,00 Punkte. Am Mittwoch war der marktbreite US-Index um 0,57 Prozent auf 1.518,76 Zähler gestiegen. Der Future auf den NASDAQ 100 legte um 0,14 Prozent auf 2.012,00 Zähler zu, nachdem der technologielastige Auswahlindex am Vortag 0,77 Prozent auf 1.984,08 Punkte gewonnen hatte.

Im Blick standen Minenwerte. Der britische Minenkonzern Rio Tinto hat ein Übernahmeangebot für den kanadischen Aluminiumkonzern Alcan über 38,1 Milliarden Dollar abgegeben. Der Verwaltungsrat von Alcan begrüsste das Angebot einstimmig und empfahl seinen Aktionären dessen Annahme. Zuvor hatte Alcan mehrere Kaufangebote des US-Rivalen Alcoa abgelehnt – zuletzt wurden 33 Milliarden Dollar geboten. Nach Ansicht des Teather & Greenwood-Analysten Martin Potts ist Alcoa damit aus dem Rennen. Es wäre sehr überraschend, wenn der US-Aluminiumproduzent Alcoa ein höheres Angebot abgeben würde, sagte Potts weiter. Aktien von Alcan sprangen 10,71 Prozent auf 99,15 Dollar hoch, Alcoa-Titel gewannen 5,70 Prozent auf 44,85 Dollar – nach Wall-Street-Spekulationen steht das Unternehemn nun selbst im Übernahmevisier von Bergwerksriesen wie der australischen BHP Billiton.

Aktien des Biotechnologie-Unternehmens Genentech gaben im vorbörslichen Handel trotz guter Zahlen um 0,24 Prozent auf 34,30 Dollar nach. Die amerikanische Roche-Tochter hat im zweiten Quartal bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen übertroffen – entsprechend positiv fielen die Kommentare am Markt aus.

Besser als erwartet fielen auch die Quartalszahlen von Yum Brands aus. Der Fast-Food-Ketten-Betreiber, zu dem unter anderem Taco Bell, KFC und Pizza Hut gehören, verzeichnete einen Gewinnanstieg von 12 Prozent und hob seinen Gewinnausblick für das Gesamtjahr von 11 auf 12 Prozent an. Vorbörslich gaben die Aktien dennoch um 0,32 Prozent auf 34,30 Dollar nach.

Eine negative Überraschung lieferte dagegen Motorola . Der amerikanische Telekomausrüster hat seine Erwartung für das zweite Quartal gesenkt. Aufgrund der Belastungen durch den geplanten Stellenabbau werde nun aus dem fortgeführten Geschäft mit einem Verlust pro Aktie in Höhe von zwei bis vier US-Cent gerechnet, teilte der weltweit zweitgrösste Handy-Hersteller am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Das Ergebnis werde durch die geplanten Umstrukturierungen mit drei bis vier Cent belastet. Die Aktien verloren vorbörslich 0,45 Prozent auf 17,87 Dollar.

Aktien von Abbott Laboratories sollten ebenfalls beobachtet werden. General Electric (GE) hat sein Angebot über 8,3 Milliarden US-Dollar für den amerikanische Pharmakonzern zurückgezogen.

Auch Aktien von Marriott International stehen im Blick. Die Hotelkette hatte vor Handelsbeginn Zahlen für das zweite Quartal mit einem Gewinnwachstum von 11 Prozent vorgelegt. Eine höhere Nachfrage habe zu höheren Zimmerpreisen und Gewinnen bei den Zahlungen von Franchise-Nehmern geführt. (awp/mc/ar)

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