Der Ausverkauf am Vortag sei wohl übertrieben gewesen, sagte ein Händler. Einem Bericht der «Financial Times» zufolge plant die Federal Reserve die direkte Vergabe von Darlehen an Geschäftsbanken, ohne dass diese sich über das so genannte «Diskontfenster» der Notenbank refinanzieren müssen.
Der Future auf den S&P-500-Index gewann gegen 14.45 Uhr 0,96 Prozent auf 1.492,25 Punkte. Am Dienstag war der marktbreite Index um 2,53 Prozent auf 1.477,65 Zähler gefallen. Der Future auf den Dow Jones Industrial rückte um 0,78 Prozent auf 13.555 Zähler vor. Der US-Leitindex hatte am Vortag 2,14 Prozent auf 13.432,77 Punkte abgegeben. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann 0,72 Prozent auf 2.105,00 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex hatte in der vorangegangenen Handelssitzung 2,40 Prozent auf 2.083,72 Zähler verloren.
Die vor Handelsbeginn veröffentlichten Einfuhrpreise sind stärker gestiegen als erwartet. Das Handelsbilanzdefizit ist im Oktober etwas höher als erwartet ausgefallen.
Einige Bankenwerte könnten nach Äusserungen der Bank of America zur Situation auf den Finanzmärkten unter Druck geraten. Die amerikanische Grossbank sieht in den nächsten Quartalen mehr Kreditausfälle bei Banken, eine Rezession sei aber noch nicht in Sicht. Ihr eigenes Quartalsergebnis bezeichnete die Bank als «enttäuschend». Sie kündigte an, ihr Aktienrückkaufprogramm eventuell bis 2009 unterbrechen zu wollen. Titel der Bank of America gaben im vorbörslichen Handel 1,79 Prozent auf 43,85 US-Dollar ab.
Auch einige Analystenumstufungen dürften sich negativ auswirken. Wachovia wurde von Merrill Lynch von «Neutral» auf «Sell» gesenkt. Die Papiere gaben daraufhin 1,74 Prozent auf 41,22 Dollar ab. Die Bank of America und JPMorgan stuften die Analysten von «Buy» auf Neutral» ab.
Boeing geriet nach einem negativen Anaylstenkommentar unter Druck. Die Titel gaben 1,94 Prozent auf 86,98 Dollar ab. Morgan Stanley hatte die Bewertung auf «Equal-Weight» gesenkt.
General Electric (GE) dürfte nach Einschätzung von Analysten seinen konservativen Gewinnausblick für 2008 übertreffen. Der Konzern geht von einem Gewinnwachstum von mindestens 10 Prozent aus. Von Thomson Financial befragte Analysten rechnen mit 12 Prozent. Insgesamt sei die Prognose vor dem Hintergrund eines sich verlangsamenden Wirtschaftswachstums und sinkender Konsumausgaben nicht schlecht hiess es. Goldman Sachs bestätigte die Titel mit «Buy». JP Morgan blieben ebenfalls bei ihrer Kaufempfehlung.
Exxon Mobil legten um 1,06 Prozent auf 91,24 Dollar zu. Das Unternehmen plant einen Terminal für Flüssiggas im Wert von einer Milliarde Dollar, um die höhere Nachfrage in New Jersey und New York zu befriedigen.
Merck & Co. stehen am Tag nach ihrem Analystentreffen weiter im Blick. Analysten gehen davon aus, dass der Titel seinen Aufwärtstrend fortsetzen wird, wenn neue Medikamente oder Entwicklungen erfolgreich sind. Am Dienstag hatte das Pharmaunternehmen die Experten über die Entwicklung seiner Pipeline informiert, so will Merck unter anderem die Zulassung für sein Papillomavirus-Antikörper Gardasil auf Frauen bis zu einem Alter von 45 Jahren ausweiten. Bislang dürfen junge Frauen im Alter von 9 bis 26 Jahren damit geimpft werden. Goldman Sachs hob das Kursziel für die Titel von 59 auf 62 Dollar und bestätigte den Titel mit «Neutral». Analysten der Bank of America hoben ihr Kursziel von 63 auf 66 Dollar und bestätigten den Titel mit «Buy». (awp/mc/pg)