US-Ausblick: Freundlich – Milliardenübernahme vor dem Aus
Von den im Verlauf zur Veröffentlichung anstehenden Daten der Verkäufe neuer Häuser im August werde ein weiterer Impuls in diese Richtung erwartet, nachdem mit einem neuerlichen Rückgang zu rechnen ist. Stützend wirke darüber hinaus das gute Quartalsergebnis von Bed, Bath & Beyond.
Der Future auf den S&P-500-Index stieg gegen 14.50 Uhr um 0,34 Prozent auf 1.541,50 Punkte. Am Mittwoch hatte der marktbreite Index um 0,54 Prozent auf 1.525,42 Zähler zugelegt. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann 0,51 Prozent auf 2.120,25 Zähler, nachdem der Auswahlindex am Vortag 0,56 Prozent auf 2.088,38 Punkte gewonnen hatte.
In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der abgelaufenen Woche überraschend gesunken. Die US-Wirtschaft wuchs im zweiten Quartal laut dritter Schätzung mit plus 3,8 Prozent schwächer als zunächst ermittelt. Experten hatten zuvor mit einem Wachstum von 3,9 Prozent gerechnet. In der Zweitschätzung war noch ein Wirtschaftswachstum von 4,0 Prozent ermittelt worden.
Papiere des grössten amerikanischen Studenten-Finanzierers SLM Corp. (Sallie Mae) stehen im Fokus, nachdem der geplante Verkauf der Gesellschaft für rund 25 Milliarden Dollar an ein Finanzkonsortium vor dem Aus steht. Die Investoren JC Flowers und Friedman Fleischer & Lowe sowie die Bank of America und JPMorgan bezeichneten die Kaufbedingungen der Übernahmevereinbarung als nicht mehr akzeptabel. Streitpunkt ist neben dem Preis vor allem die geplante Kürzung der staatlichen Zuschüsse für die Studentenkredite. Dies dürfte das Ergebnis von Sallie Mae belasten. Sallie Mae behält sich nun rechtliche Schritte gegen die Investoren vor. SLM-Papiere kletterten vorbörslich um 5,64 Prozent auf 47,55 Dollar.
General Motors (GM) stehen nach dem kräftigen Kurssprung vom Vortag weiter im Blick, tendierten vorbörslich allerdings kaum verändert. Ein Analyst der Deutschen Bank hält mit der am Mittwoch erzielten Einigung mit der US-Autogewerkschaft UAW auf einen vorläufigen Tarifabschluss Kosteneinsparungen zwischen 3,5 und 4 Milliarden Dollar für möglich. Der Abschluss könnte GM wieder konkurrenzfähig machen, hiess es in einem Kommentar an Kunden. Der Experte bewertet den Autobauer mit «Buy» beim Kursziel von 45 Dollar.
Bear Stearns dürften ebenfalls Beachtung finden, vorbörslich gaben die Titel um 0,80 Prozent auf 122,01 Dollar nach. Marktteilnehmer verwiesen auf Spekulationen, die Investmentbank werbe bei Investoren um eine Beteiligung. Berichten zufolge könnten die Investmentlegende Warren Buffett und die britische HSBC Holdings interessiert sein. Aufgrund ähnlicher Spekulationen hatten die Aktien am Vortag bereits mehr als sieben Prozent gewonnen.
Boeing legten vorbörslich um 0,49 Prozent auf 104,96 Dollar zu. British Airways modernisiert ihre Flugzeugflotte und hat neben zwölf Airbus A380 auch 24 Boeing 787-Flugzeuge bestellt. Zusätzlich gebe es die Option auf 18 weitere Boeing-Maschinen des gleichen Typs, teilte die Fluggesellschaft mit.
Papiere von Bed, Bath & Beyond gewannen in der Vorbörse 1,83 Prozent auf 34,45 Dollar. Der Einzelhändler hat mit am späten Mittwoch vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Darüber hinaus kündigte das Unternehmen ein Aktienrückkaufprogramm mit einem Volumen von einer Milliarde Dollar an, das direkt an das laufende Programm anschliessen soll. (awp/mc/gh)