Nach Costco legte auch der grösste Einzelhändler Wal-Mart überraschend gute Umsatzdaten für April vor, was die Stimmung am Markt laut Händlern hebt und die Sorgen über die wirtschaftliche Situation in den USAdämpft. Von Konjunkturseite stehen nach den Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auch die Lagerbestände und Umsätze im Grosshandel an.
Der Future auf den Dow Jones Industrial legten gegen 14.05 Uhr 0,22 Prozent auf 12.864 Zähler zu. Am Vortag war der US-Leitindex um 1,59 Prozent gesunken. Der Future auf den NASDAQ 100 stieg um 0,26 Prozent auf 1.965,50 Punkte, nachdem der technologielastige Index tags zuvor mit minus 1,97 Prozent aus dem Handel gegangen war.
Die grösste Aufmerksamkeit dürften die Umsatzdaten der US-Einzelhändler für April auf sich ziehen: Der US-Einzelhändler Wal-Mart Stores hat seinen Umsatz auf vergleichbarer Fläche im April überraschend deutlich gesteigert und die Erwartungen von Analysten damit übertroffen. Für das abgelaufene Quartal rechnet Wal-Mart mit einem Konzernumsatz von 94 Milliarden Dollar, Analysten erwarten im Schnitt mit 92 Milliarden Dollar. Die Umsätze von Costco Wholesale auf vergleichbarer Fläche sind im April um acht Prozent gestiegen. Alles in allem rechnen Analysten mit einem Anstieg von 2,5 Prozent auf vergleichbarer Fläche in der Branche. Für Discounter erwarten die Experten sogar einen Sprung um 5,6 Prozent.
Advanced Micro Devices (AMD) waren vorbörslich bereits gefragt. Der Halbleiterhersteller hat im Wettlauf mit dem Marktführer Intel seine ersten Chips mit sechs und später auch zwölf Rechenkernen angekündigt. Die Sechskerne-Variante soll im zweiten Halbjahr 2009 auf den Markt kommen, im ersten Halbjahr 2010 ein noch leistungsfähigerer Chip mit der doppelten Anzahl.
Daneben dürften auch Aktien von Best Buy einen Blick wert sein. Der US-Elektronik-Einzelhändler mit einer Beteiligung am Vertriebsnetz der britischen Mobilfunkkette Carphone Warehouse nach Europa vordringen. Für 1,1 Milliarden britische Pfund erwirbt die Hälfte an der Vertriebsgesellschaft, die in Europa 2.400 Filialen unterhält. In Deutschland ist das britische Unternehmen unter dem Namen Phone House bekannt.
News Corp. profitierten vorbörslich, nachdem das Medienunternehmen nach Sondereffekten durch einen Aktientausch mit Liberty Media seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal verdreifacht hat. Warner Music weitete unterdessen seinen Quartalsverlust vom Vorjahr aus. Der Musikanbieter will auch keine Quartalsdividende mehr ausschütten. King Pharmaceuticals verfehlte unterdessen beim Umsatz im ersten Quartal die Analystenschätzungen, der Gewinn je Aktie lag unterdessen leicht darüber. Der nach der Übernahme der schwedischen OMX unbenannte Börsenbetreiber NASDAQ OMX Group übertraf die Erwartungen der Analysten dagegen eindeutig.
Daneben lädt der Aluminiumkonzern Alcoa zu seiner Hauptversammlung. Die American International Group (AIG) legt nach Handelsschluss Quartalszahlen vor. Auch die Zahlen von Edison International und VeriSign stehen auf der Agenda. (awp/mc/pg)