US-Ausblick: Gewinne erwartet – Erholung, gute Zahlen/Ausblicke

Hoffnungen, dass Präsident Bush mit seinem angekündigten Massnahmenplan die Wirtschaft wieder in Schwung bringen kann, spielten ebenfalls eine Rolle. Bush will sich zu dem angekündigten milliardenschweren Hilfspaket an diesem Tag nochmals genauer äussern. Unsicherheit bestehe jedoch unvermindert mit Blick auf die noch erwarteten Konjunkturdaten: So stehen kurz nach Börsenstart der Verbraucherindex der Universität Michigan und die Frühindikatoren zur Veröffentlichung an.


Der Future auf den Dow Jones legte gegen 14.30 Uhr um 1,20 Prozent auf 12.363 Punkte zu. Tags zuvor hatte der Leitindex unter erschreckend schwachen Konjunkturdaten und enttäuschenden Merrill-Lynch-Zahlen gelitten. Er schloss mit minus 2,46 Prozent bei 12.159,21 Punkten. Der Future auf den S&P-500-Index stieg um 1,29 Prozent auf 1.357 Zähler, nachdem der marktbreite Index am Donnerstag 2,91 Prozent auf 1.333,29 Zähler verloren hatte. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann 1,19 Prozent auf 1.878 Zähler. Das technologielastige Börsenbarometer war am Vortag mit minus 1,61 Prozent auf 1.842,10 Punkte aus dem Handel gegangen.


Der IT-Konzern IBM , der bereits am Montag eine vorläufige Jahresbilanz vorgelegt hatte, machte am Vorabend ungeachtet der Konjunkturabschwächung zuversichtliche Aussagen über das laufende Jahr. Das Management rechnet 2008 mit einem Gewinnzuwachs von 15 bis 16 Prozent. Der Intel-Konkurrent Advanced Micro Devices (AMD) bringt sein Geschäft allmählich wieder in Gang, wenn auch der überteuerte Kauf des Grafikchip-Spezialisten ATI ihm ein Milliarden-Loch in die Bilanz gerissen hat. Im vierten Quartal erlitt AMD einen Verlust von 1,77 Milliarden Dollar, etwa dreimal soviel wie ein Jahr zuvor. Allerdings waren die operativen Verluste überschaubar und das Kerngeschäft mit PC- Prozessoren schaffte nach einem Rekordabsatz wieder schwarze Zahlen.


Die Aktien von GE reagierten im vorbörslichen Handel mit Gewinnen auf die Vorlage der Quartalszahlen des Mischkonzerns. Händler begründeten dies vor allem mit dem überraschend starken Umsatz und der positiven Gewinnprognose für das erste Quartal. Vorbörslich sehr schwach zeigten sich dagegen die Aktien von Schlumberger nach Zahlen. Händler verwiesen auf die vorsichtigen Zukunftsaussagen des Ölfeldausrüsters. Ausserdem hätten niedrigere Preise im US-Geschäft und Probleme mit dem Wetter im vierten Quartal auf die Margen gedrückt.


Zudem stehen nach verschiedenen Nachrichten eine Reihe von Pharmaunternehmen im Fokus: Ein US-Berufungsgericht bestätigte das Urteil über einen Patentverstoss des Pharmakonzerns Abbott Laboratories . Das Gericht bestätigte die Ansicht eines Bezirksgerichts, dass Abbott gegen das Patent von Innogenetics für seine Hepatitis C Virus Genotyping-Technologie verstossen hat. Zudem hielt das Gericht an dem Urteil über Schadenersatzzahlungen von insgesamt rund 10 Millionen Dollar wegen einer unbegründeten Klage gegen Innogenetics fest. Das dürfte der Innogentics-Aktie Auftrieb geben.


Negatives gibt es dagegen von den beiden Pharmakonzernen Merck & Co und Schering-Plough . Diese sehen sich in den USA einer möglichen Sammelklage wegen des Bluttfettsenkers Vytorin gegenüber. Die Anwaltskanzlei Hagens Berman Sobol Shapiro habe eine Klage gegen die beiden Firmen eingereicht, worin den Firmen die Verletzung von Patientenrechten in Bezug auf den Verkauf und die Vermarktung der Mittel Zetia und Vytorin vorgeworfen wird.


Eine Übernahme gab der weltgrösste Börsenbetreiber NYSE-Euronext bekannt. Er übernimmt den deutlich kleineren Wettbewerber American Stock Exchange und baut damit den Optionshandel deutlich aus. Der Kaufpreis von 260 Millionen Dollar (178 Mio Euro) wird mit Aktien bezahlt. (awp/mc/ab)

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