US-Ausblick: Kaum verändert – Trichet drückt die Stimmung

Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet zu weiteren Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum drückten jedoch am Nachmittag auf die Stimmung. Zuvor hatte in Europa die Royal Bank of Scotland über eine geringer als befürchtet ausfallende Subprime-Belastung berichtet und damit den Markt gestützt.


Der Future auf den S&P-500-Index verlor um 14.45 Uhr 0,07 Prozent auf 1.486,00 Punkte. Am Mittwoch war der marktbreite Index um 1,52 Prozent auf 1.485,01 Zähler gestiegen. Der Future auf den Dow Jones Industrial gab 0,04 Prozent auf 13.450 Zähler ab. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann dagegen 0,14 Prozent auf 2.104,25 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex hatte am Vortag 1,95 Prozent auf 2.099,31 Punkte gewonnen.


Aktien von Wal-Mart legten im vorbörslichen Handel 0,61 Prozent auf 49,20 Dollar zu. Der weltgrösste Einzelhandelskonzern hat seine Umsätze auf vergleichbarer Ladenfläche im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,5 Prozent gesteigert und damit die Markterwartungen (plus 1,2 Prozent) übertroffen.


Auch Papiere von Coca Cola sollten nach der Ankündigung eines Führungswechsels beobachtet werden. Der weltgrösste Softdrink-Hersteller bekommt einen neuen Chef. Präsident und COO Muhtar Kent wird am 1. Juli kommenden Jahres Neville Isdell ablösen. Isdell bleibt bis zur Hauptversammlung im April 2009 Chairman. Den Wechsel begründete Coca-Cola mit der Einführung einer neuen Führungsstruktur.


Genentech dürften unter Druck geraten. Ein Beraterausschuss der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA hat sich gegen die Zulassung des Krebsmedikaments Avastin als Erstbehandlung von metastasierendem Brustkrebs ausgesprochen. Die von der Roche- Tochter zur Verfügung gestellten Informationen genügten nicht, um eine akzeptable Risiko-Nutzen-Analyse für das Medikament zu erstellen. Damit bestätigte sich ein Pressebericht vom Vortag. Genentech-Aktien waren daraufhin vom Handel ausgesetzt.


AMD-Papiere sollten auch beachtet werden. Der US-Chiphersteller kämpft bei seinem ersten Vierkerne-Chip für Server-Rechner weiter mit massiven Verzögerungen. Die breite Auslieferung des im Wettlauf mit dem Konkurrenten Intel wichtigen Prozessors sei erneut verschoben worden, bestätigte ein AMD-Sprecher einen Bericht der «New York Times». Wegen technischer Unregelmässigkeiten werde der Chip erst Anfang nächsten Jahres in grösserem Umfang verfügbar sein.


Aktien von Toll Brothers könnten nach der Vorlage von Zahlen zum vierten Geschäftsquartal nachgeben. Das Luxus-Immobilienunternehmen hat angesichts der nachgebenden Häusermärkte einen Verlust verzeichnet. Es war das erste Quartal mit Verlusten seit 21 Jahren. (awp/mc/gh)

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