US-Ausblick: Knapp behauptet – Citigroup stuft Banken herunter
Die Börsianer sind ebenfalls skeptisch, ob das an diesem Montag erstmals von der Fed angewandte neue Instrument zur Versorgung der Geldmärkte mit Liquidität effektiv genug sein wird, um die Folgen der Subprime-Krise am Kreditmarkt zu lindern. Dazu komme die Furcht vor einer restriktiveren Geldpolitik zu einer Zeit, in der sich die Anleger zunehmend pessimistisch über die weitere Entwicklung der Unternehmens- und vor allem der Bankgewinne zeigten, hiess es. Ferner hat sich die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York im Dezember stärker als erwartet abgeschwächt.
Der Future auf den S&P-500-Index verlor gegen 14.45 Uhr 0,29 Prozent auf 1.463,75 Punkte. Am Freitag war es für den marktbreiten Index um 1,37 Prozent auf 1.467,95 Zähler bergab gegangen. Der Future auf den NASDAQ 100 büsste 0,24 Prozent auf 2.067,50 Punkte ein. Der Technologiewerte-Auswahlindex hatte Ende der Woche 1,08 Prozent auf 2.072,11 Zähler verloren. Kurz vor der Eröffnung an der Wall Street stehen noch Konjunkturdaten auf der Agenda.
Titel aus dem Bankensektor gerieten nach einer Abstufung des Finanzsektors unter Druck. Den Experten der Citigroup zufolge dürften viele Analysten wegen des schwierigeren makroökonomischen Umfeldes ihre Gewinnschätzungen für die Branche zurücknehmen. Ein weiterer Grund seien die niedrigeren Gewinnschätzungen infolge der Kreditausfälle. So zeigten sich bereits Aktien von Bank of America vorbörslich schwächer. Auch für JPMorgan-Papiere und Titel von Wachovia dürfte es nach unten gehen. Die Citigroup senkte die Einschätzung der Titel dieser und anderer Institute von «Buy» auf «Hold». Auf «Sell» von «Hold» herab gestuft wurden die Titel von US Bancorp.
Microsoft-Papiere lagen vorbörslich ebenfalls im Minus. Ein Termin für den Marktstart des Musikspielers Zune in Europa ist weiterhin nicht in Sicht. «Wir werden darüber nach dem Ende des Weihnachtsgeschäfts entscheiden», sagte Senior Vice President Philippe Courtois der «Financial Times Deutschland». eBay-Aktien gerieten vorbörslich leicht unter Druck. Der Verkaufsplattform-Betreiber will seine Gebührenstruktur ändern. Ein Sprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins «Focus», in dem als Gründe «schwache Zahlen» und die Empörung von Kunden genannt wurden.
Aktien von Honeywell International stehen vorbörslich ebenfalls im Blick. Die Deutsche Bank hatte das Kursziel für die Aktien des Mischkonzerns nach Bekanntgabe des Ausblicks für das Jahr 2008 auf 70 US-Dollar erhöht und die Einschätzung mit «Buy» bestätigt.
Titel von Expedia dürften einen Blick wert sein. Der Online-Touristikanbieter will mit zunehmend aggressivem Marketing seinen Konkurrenten in Europa Kunden abjagen. Wettbewerber wie Thomas Cook und TUI Travel seien mit der Integration ihrer Zukäufe beschäftigt, diese Situation wolle Expedia für sich ausnutzen, sagte der Expedia-Chef Dara Khosrowshahi der «Financial Times» (Montagausgabe).
Papiere von Darden Restaurants könnten vor den am kommenden Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen auf Interesse stossen. Analyst John S. Glass von CIBC World Markets zufolge sollte das Zahlenwerk angesichts der Kosten für den Kauf der Restaurant-Kette Rare Hospitality International zwar stabil, aber etwas enttäuschend ausfallen. (awp/mc/ps)