US-Ausblick: Leichter – Hoher Ölpreis belastet

Am Vormittag hatte der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juni ein neues Rekordhoch bei 120,93 Dollar markiert.


Der Future auf den Dow Jones (DJIA) verlor gegen 14.40 Uhr 0,43 Prozent auf 12.911 Zähler. Am Montag war der US-Leitindex um 0,68 Prozent auf 12.969,54 Zählern gesunken. Der Future auf den NASDAQ 100 gab 0,37 Prozent auf 1.973,25 Punkte ab, nachdem der technologielastige Index zum Wochenauftakt mit minus 0,31 Prozent auf 1.975,82 Zähler aus dem Handel gegangen war.


Neben den hohen Rohstoffpreisen sorgten auch enttäuschende Quartalsberichte für schlechte Stimmung am Markt. DR Horton rutschten vorbörslich ab. Der US-Bauunternehmer hat wegen höherer Abschreibungen im zweiten Quartal einen Verlust von 1,31 Milliarden US-Dollar oder 4,14 Dollar je Aktie verbucht. Das war mehr als von Analysten erwartet. Ausserdem halbierte Horton seine Dividende.


Der staatlich kontrollierte Hypothekenaufkäufer Fannie Mae hat im ersten Quartal wegen wachsender überfälliger Forderungen 2,2 Milliarden Dollar oder 2,57 Dollar je Aktie Verlust gemacht und plant nun eine Kapitalerhöhung von sechs Milliarden Dollar. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten einen Quartalsverlust von 0,81 Dollar erwartet. Die Aktien gerieten genau wie die Titel des Hypothekenaufkäufers Freddie Mac vorbörslich unter Druck.


Qwest standen im vorbörslichen Handel ebenfalls im Minus. Der Breitbandnetzbetreiber hat im ersten Quartal wegen höherer Steuerausgaben 35 Prozent weniger als im Vorjahr verdient. Der Gewinn je Aktie sank auf 0,09 Dollar nach 0,12 Dollar im Vorjahreszeitraum. Damit blieb Qwest auch hinter den Analystenschätzungen zurück.


NYSE Euronext hingegen legten nach Zahlen vorbörslich zu. Der weltgrösste Börsenbetreiber hat bis Ende März von den gestiegenen Handelsaktivitäten infolge der Finanzmarktkrise profitiert. Umsatz und Gewinn legten im ersten Quartal deutlich zu.


Die Übernahmefantasie bei Yahoo! könnte sich unterdessen am Markt halten, obwohl Microsoft sein Angebot am Wochenende offiziell zurückgezogen hat. Der Chef des US-Internetkonzerns, Jerry Yang, ist weiter offen für ein Angebot des Softwarekonzerns. Yang habe verhandeln wollen, aber Microsoft habe sein Gebot in Reaktion auf Forderungen nach einem Preis über 33 Dollar je Aktie zurückgezogen, sagte Yang in einem Interview mit der «Financial Times» (Dienstagausgabe). Microsoft will unterdessen mit neuen Video-Angeboten seinen Musik-Player Zune attraktiver machen. Den Nutzern stehen ab sofort mehr als 800 Episoden aus TV-Serien wie etwa «South Park» für umgerechnet 1,99 Dollar pro Stück zum Download zur Verfügung.


Von der Hauptversammlung von Bristol-Myers Squibb erhoffen sich Börsianer unterdessen Informationen über die Umstrukturierung des Unternehmens. Cisco Systems und Walt Disney legen nach Handelsschluss ihre Quartalsergebnisse vor. (awp/mc/pg)

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