US-Ausblick: Leichter – Yahoo! bricht vorbörslich 20 Prozent ein
Die Übernahmeverhandlungen hätten zuvor den Optimismus unter den Anlegern hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage in den USA angefeuert. Im Handelsverlauf könnte ausserdem der ISM-Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungen neue Impulse geben. Der Future auf den Dow Jones (DJIA) verlor gegen 14.40 Uhr um 0,44 Prozent auf 13.002 Zähler. Am Freitag hatte der US-Leitindex nach erfreulichen Arbeitsmarktdaten fast unverändert bei 13.057,06 Zählern geschlossen. Der Future auf den NASDAQ 100 gab 0,43 Prozent auf 1.981,75 Punkte ab, nachdem der technologielastige Index am Freitag ebenfalls kaum verändert mit plus 0,07 Prozent auf 1.981,87 Zähler aus dem Handel gegangen war.
Aktien von Yahoo! rutschten im vorbörslichen US-Handel um rund 20 Prozent ab, nachdem der Softwarekonzern Microsoft am Wochenende sein milliardenschweres Übernahmeangebot zurückgezogen, hatte. Microsoft hatte zuletzt 33 Dollar je Yahoo!-Aktie geboten, Yahoo! verlangte allerdings 37 Dollar. Lachender Dritter könnte nun Google sein. Yahoo! hat bereits während der Verhandlungen mit Microsoft parallel mit dem Internetkonzern verhandelt. Die Aktien von Google und Microsoft legten vorbörslich zu. Analysten reagierten mit Kurszielsenkungen für Yahoo!-Aktien. Die Citigroup senkte die Titel von «Buy» auf «Sell» und das Kursziel von 34 auf 26 US-Dollar.
Sprint Nextel sprangen vorbörslich hoch. Die Deutsche Telekom erwägt nach einem Bericht des Magazins «Der Spiegel» eine Übernahme des drittgrössten US-Mobilfunkanbieters oder zumindest eine Beteiligung. Branchenkreisen zufolge hat die Telekom bereits erste Gespräche mit Sprint Nextel geführt. Es habe einen Kontakt von Vertretern des Bonner Konzerns mit dem US-Mobilfunkkonzern gegeben, verlautete am Montag aus dem Umfeld der Unternehmen. Ob es zu einem Übernahmeangebot komme, sei aber noch völlig offen. Seit Mitte März wird immer wieder über eine Übernahme von Sprint Nextel spekuliert. Hintergrund ist der massive Einbruch der Aktie, deren Wert sich innerhalb eines Jahres um zwei Drittel reduzierte. Sprecher von Telekom und Sprint äusserten sich nicht dazu.
Aktien von NYSE Euronext gerieten nach Veröffentlichung der Handelsumsätze im April vorbörslich unter Druck. Während die Umsätze an den europäischen Handelsplätzen des Börsenbetreibers im April im Vergleich zum Vorjahr nur um 17 Prozent gestiegen waren, nach 20 Prozent im März, kletterten Umsätze in New York im Vorjahresvergleich mit 24 Prozent deutlicher als im Vormonat (22 Prozent).
Countrywide Financial rutschten vorbörslich um zehn Prozent ab. Ein Analyst von Friedman, Billings, Ramsey & Co. hatte zuvor in einem Kommentar der Bank of America von der Übernahme des Hypothekenverleihers abgeraten. Nach Meinung des Experten dürfte die US-Bank den Kaufpreis neu verhandeln und danach nicht mehr als zwei Dollar zahlen. Die Bank of America müsse bei der Übernahme mit Abschreibungen in Höhe von 20 bis 30 Milliarden US-Dollar rechnen, so der Analyst. Er senkte seine Bewertung von «Market Perform» auf «Underperform» und reduzierte das Kursziel von 7,00 auf 2,00 US-Dollar.
Die Papiere amerikanischer Fluggesellschaften könnten ebenfalls das Interesse der Anleger auf sich ziehen. Die United-Airlines-Mutter UAL intensiviert einem Bericht des «Wall Street Journal» zufolge Fusionsgespräche mit US Airways, nachdem der Wettbewerber Continental ein Angebot von UAL abgelehnt hatte. Mit der Angelegenheit vertraute Personen rechnen dem Bericht zufolge bereits mit einer Einigung in den nächsten zehn Tagen. Die beiden Unternehmen gehen von Kostensynergien in Höhe von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar aus. (awp/mc/ps)