US-Ausblick: Verluste – ISM-Index überraschend schwach
Der überraschend schwache ISM-Index für den Dienstleistungssektor im Monat Dezember dürfte der Hauptgrund sein, hiess es am Markt. Da er unter 50 Punkte gefallen sei, könnte dies auf eine Rezession in den USA hinweisen, sagte ein Händler.
Der Future auf den Dow Jones lag gegen 15.00 Uhr 1,09 Prozent niedriger bei 12.471 Punkten, nachdem der Leitindex am Montag 0,85 Prozent auf 12.635,16 Punkte verloren hatte. Der Future auf den S&P-500-Index gab 1,36 Prozent auf 1.360,00 Zähler nach – am Vortag hatte der breit gefasste Index 1,05 Prozent auf 1.380,82 Zähler abgegeben. Der Future auf den NASDAQ 100 verlor 1,28 Prozent auf 1.803,25 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex war am Montag um 1,43 Prozent auf 1.828,80 Punkte gefallen.
Papiere von Boston Scientific gehörten vorbörslich zu den Verlierern. Der Hersteller und Verkäufer von medizinischen Produkten hat im vierten Quartal einen Verlust von 458 Millionen US-Dollar verzeichnet. Händlern zufolge leidet Boston Scientific damit weiterhin unter dem 27 Milliarden US-Dollar schweren Erwerb des Medizintechnik-Unternehmens Guidant vor knapp zwei Jahren.
Titel von Yum Brands präsentierten sich vorbörslich im Minus. Der Quartalsgewinn des Betreibers der Fastfood-Ketten KFC, Pizza Hut und Taco Bell fiel um knapp ein Prozent. Die robuste Umsatzentwicklung in China und anderen ausländischen Märkten habe den Einfluss höherer Kosten fast komplett kompensiert, teilte Yum Brands mit. Analyst Glen Petraglia von Citi Investment Research äusserte sich skeptisch: Die Branche leide derzeit unter steigenden Rohstoffpreisen und einer schwachen Konsumnachfrage, sagte der Experte auch mit Blick auf das enttäuschende Ergebnis der Burger-Kette Wendy’s International am Montag.
Aktien der NYSE Euronext gaben vorbörslich lediglich leicht nach. Der weltgrösste Börsenbetreiber hat im vierten Quartal dank der Konsolidierung der europäischen Mehrländerbörse seinen Gewinn mehr als verdreifacht. Auf Pro-Forma-Basis, ohne die Übernahmekosten für die Euronext, hat der Gewinn je Aktie 0,66 Dollar betragen und damit die Erwartungen der Analysten erfüllt.
Papiere von Tyco International verbuchten vorbörslich Gewinne. Der amerikanische Mischkonzern hat in seinem ersten Geschäftsquartal die Markterwartungen klar übertroffen. Vor Sonderposten und aus fortgeführtem Geschäft legte der Nettogewinn um 45 Prozent auf 361 Millionen Dollar zu.
Aktien der News Corporation schossen vorbörslich in die Höhe. Der von Rupert Murdoch kontrollierte Medienkonzern hat zwar in seinem zweiten Geschäftsquartal wegen eines schwächeren Filmgeschäfts den Gewinn kaum gesteigert, bei den Fernsehsendern dagegen verdiente er aber wegen höherer Werbeeinnahmen mehr als ein Jahr zuvor.
Unter den Technologiewerten legten die Papiere von Apple vorbörslich zu. Der Computer- und Unterhaltungselektronikhersteller hat die Einführung eines neuen iPhone-Modells angekündigt.
Auch Aktien von Microsoft bleiben weiter im Blick. Nach dem milliardenschweren Übernahmeangebot des Software-Riesen nimmt der Druck auf den Internet-Konzern Yahoo! weiter zu. Rupert Murdoch erteilte Spekulationen über eine mögliche Gegenofferte eine klare Absage. Die Titel beider Unternehmen verbuchten vorbörslich Verluste. (awp/mc/pg)