Dies teilte Delphi am Mittwoch mit. In den vergangenen Jahren waren mehrere Versuche gescheitert, den einst grössten US-Autozulieferer an neue Investoren zu verkaufen. Den Angaben zufolge fliesst das weltweite Hauptgeschäft mit der Fahrzeugelektronik in die Delphi Holdings ein, die von den Finanzinvestoren und Hauptgläubigern Elliot Management sowie Silver Point Capital geführt wird. Die ehemalige Muttergesellschaft GM nimmt dagegen die verlustträchtigen US-Fertigungsstätten für sonstige Autoteile wieder zurück. Delphi will sich künftig neben der Elektronik auch auf die Entwicklung von Sicherheitskomponenten, Motoren sowie herstellerunabhängiger Ersatzteile konzentrieren.
«Starke Plattform geschaffen»
Delphi werde nach der Insolvenz ein wendigeres und robusteres Unternehmen sein, sagte Delphi-Chef Rodney O’Neal laut Pressemitteilung. Zwar würden das Wettbewerbsumfeld und die Autobranche generell auch weiterhin herausfordernd sein, mit der jüngst abgeschlossenen Restrukturierung habe Delphi jedoch eine starke Plattform geschaffen und werde daraus Kapital schlagen. GM-Chef Fritz Henderson begrüsste das Ende der Insolvenz und kündigte an, die übernommenen Delphi-Bereiche in zwei eigene Sparten – GM Components Holdings und Steering Solutions Services – innerhalb des GM-Konzerns einzugliedern.
GM-Probleme auf Delphi durchgeschlagen
GM hat seine frühere Autoteile-Sparte 1999 abgespalten. Obwohl das Unternehmen versuchte, neue Kunden zu gewinnen, blieb General Motors der wichtigste Abnehmer. Damit schlugen alle Probleme der früheren Mutter auch hart auf Delphi durch. Im Oktober 2005 musste der Zulieferer Insolvenz mit Gläubigerschutz anmelden – die bis dahin weltweit grösste Firmenpleite im Automobilsektor. Seitdem wurde vor allem das US-Geschäft massiv verkleinert, tausende Stellen gestrichen und Unternehmensteile verkauft. (awp/mc/ps/20)