Experten hatten aber bei der Grossbank erstmals während der Kreditkrise rote Zahlen befürchtet. Damit schlägt sich JPMorgan nach wie vor weit besser als die meisten Wettbewerber. Angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise seien jedoch auch in den nächsten Quartalen rückläufige Gewinne zu erwarten, warnte Bankchef James Dimon am Mittwoch in New York.
WaMu-Übernahme belastet Ergebnis mit 640 Mio. Dollar
Aus seiner relativ starken Position heraus hat sich JPMorgan erst Ende September wesentliche Teile der zusammengebrochenen grössten US-Sparkasse Washington Mutual (WaMu) geschnappt. Im Frühjahr hatte der Konzern zudem in einem Notverkauf die US-Investmentbank Bear Stearns zum Schnäppchenpreis geschluckt. Durch die WaMu-Übernahme fielen im dritten Quartal unterm Strich Belastungen von 640 Millionen Dollar an. Zudem musste die Bank weitere 3,6 Milliarden Dollar wegen der Finanzkrise abschreiben und ihre Vorsorge für faule Kredite nochmals stark erhöhen.
US-Regierung steigt mit 25 Mrd. Dollar ein
Je Aktie sank der Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal von 97 auf 11 Cent. Experten hatten allerdings mit einem Verlust von 13 Cent gerechnet. JPMorgan zählt zu den neun grossen US-Instituten, bei denen der Staat im Rahmen des Rettungspakets einsteigt – allein bei dieser Bank übereinstimmenden Medienberichten zufolge mit 25 Milliarden Dollar. Die um Sondereffekte bereinigten Erträge sanken um fünf Prozent auf 16,1 Milliarden Dollar. Insgesamt fielen sie um neun Prozent auf 14,7 Milliarden Dollar.
Zum Handelsstart in New York stemmten sich die Titel von JPMorgan gegen einen negativen Gesamtmarkt und notierten fast unverändert bei 40,70 Dollar. (awp/mc/pg/24)