US-Bankchefs sollen für Pleiten büssen
«Wir rechnen damit, dass unsere Untersuchungen auch zu Ergebnissen führen», sagte der FDIC-Verantwortliche Fred Gibson dem «Wall Street Journal» (Mittwochausgabe). Alleine in diesem Jahren sind 146 vor allem kleinere Regionalbanken in den Staaten untergegangen. Seit Beginn der Krise mussten bereits mehr als 300 Institute die Segel streichen. Zuletzt traf es vor einer Woche die Copper Star Bank aus Arizona mit ihren drei Filialen.
Behörden ziehen Zügel an
Die strafrechtlichen Ermittlungen zeigen, dass die Behörden die Zügel gegenüber den Bankern anziehen. Bislang hat die FDIC mehr als 80 Zivilklagen auf den Weg gebracht, um den entstandenen Schaden ersetzt zu bekommen. Die Behörde fordert mehr als 2 Milliarden Dollar zurück. Strafrechtliche Ermittlungen können dagegen auch zu Haftstrafen führen. Welche Pleiten genauer untersucht werden, verriet Gibson jedoch nicht.
Jeder Kreditnehmer willkommen
Die Banken stürzen zumeist über faule Kredite. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit in den USA können viele Menschen ihre Schulden nicht zurückzahlen. Die Institute sind zum Teil selbst Schuld daran, dass sie so schlecht dastehen. Als der Häusermarkt boomte, war ihnen jeder Kreditnehmer recht, gleich ob er ausreichende Sicherheiten mitbrachte oder aus welcher Ecke der USA er stammte. Viele Regionalbanken machten plötzlich landesweit Geschäfte, was sich nun rächt.
Schwierigkeiten konkrete Verfehlungen nachzuweisen
Bis dato sind die meisten Bankchefs ungeschoren davongekommen. Die Ermittler tun sich schwer damit, ihnen konkrete Verfehlungen nachzuweisen. Selbst der Krisenbanker schlechthin, Lehman-Brothers-Chef Richard Fuld, lebt sein Leben weiter. Als einen der wenigen Spitzenbanker erwischte es kürzlich den ehemaligen Chef von Amerikas einst grösster Hypothekenbank Countrywide. Die Börsenaufsicht SEC brummte Angelo Mozilo eine Strafe von 67,5 Millionen Dollar auf. (awp/mc/ss/23)