US-Bürger: Abnehmen zur Rettung der Wirtschaft

Allein schon der Energieaufwand, der zur Herstellung der Lebensmittel erforderlich ist, könnte durch Einschränkungen deutlich gesenkt werden.


2000 Liter Öl pro Person und Jahr zur Nahrungsmittelherstellung
David Pimentel und sein Team haben festgestellt, dass der durchschnittliche Amerikaner 3747 Kilokalorien täglich zu sich nimmt. Dabei wird in diesen Berechnungen die Konsumation von Junk-Food nicht berücksichtigt. Die US Food and Drug Administration rät zu einem maximalen Konsum von 2000 bis 2500 Kilokalorien. Um Nahrungsmittel des tatsächlichen Äquivalents von mehr als 3700 Kilokalorien herzustellen, sind 2000 Liter Öl pro Person und Jahr erforderlich. Das entspricht rund 19 Prozent des gesamten Energieverbrauchs in den USA.


Mehr pflanzliche als tierische Produkte
Die Hälfte des Energieverbrauchs entfällt nur auf die Produktion von tierischen Nahrungsmitteln wie etwa Fleisch, Milchprodukten oder Eiern. Schon 2004 hatte der Forscher in Berechnungen geschätzt, dass sechs Kilogramm von Pflanzenproteinen benötigt werden, um einen Kilo Tierprotein herzustellen. Für die Berechnungen hatte das Forscherteam auch auf Zahlen der UNO-Organisation FAO zurückgegriffen. Für Pimentel stellt sich ein Lösungsansatz dar, wenn die US-Bürger zwar ihren Kalorienverbrauch beibehalten, anstatt tierischen Produkten aber mehr pflanzliche zu sich nehmen. Das alleine würde den fossilen Brennstoffverbrauch um ein Drittel senken.


Energieintensiver Junk-Food
Aber nicht nur der Fleischverbrauch in den USA ist ein Ansatzpunkt für den Spargedanken, sondern auch der gewaltige Konsum an Junk-Food, der ein Drittel es gesamten Kalorienverbrauchs der US-Bürger ausmacht. Diese Nahrung ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern auch extrem energieintensiv in der Produktion: Eine Dose eines Light-Getränks – das nur eine Kilokalorie hat – kostet 2100 Kilokalorien Energie in der Herstellung. Allein auf die Aludose entfallen dabei etwa 1600 Kilokalorien.


Nicht zukunftsträchtig
Der Wiener Humanökologe und Umweltethiker Peter Weish bezeichnet in einem pressetext-Gespräch die stark erdölabhängige Lebensmittelproduktion, wie sie heute üblich ist, als nicht zukunftsfähig bezeichnet. «Mit den steigenden Energiepreisen wird dieses System ganz offensichtlich», so der Experte. Einen Ausweg aus dieser Krise könne nur in einer vielfältig, lokal angepassten kleinräumigen Form der Landwirtschaft möglich werden. «Diese ist in der Lage im Einklang mit biologischer und kultureller Vielfalt die Ernährungsbasis der Menschen zu sichern. Weltweit wächst die Einsicht, dass die Zukunftsfähigkeit der Landwirtschaft nur auf dem Weg der Ökologisierung möglich ist», meint Weish abschliessen. (pte/mc/pg)

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