Der US-Konzern verschärft daher sein Sparprogramm nochmals drastisch und prüft auch einen weiteren Stellenabbau. Die weltweite Nachfrage bleibe vorerst unsicher, warnte Dell.
Q4-Umsatz um 16 Prozent eingebrochen
Der Überschuss des Computerbauers stürzte im Ende Januar abgeschlossenen Geschäftsquartal um 48 Prozent auf 351 Millionen Dollar (275 Mio Euro). Der Umsatz brach um 16 Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar ein, wie Dell am Donnerstagabend in Round Rock (Texas) mitteilte. Der PC-Markt hatte nach Erhebungen der Marktforschung Gartner im Schlussquartal 2008 mit einem Zuwachs von nur 1,1 Prozent die schlechteste Wachstumsrate seit 2002 verzeichnet.
Kunden schieben IT-Ausgaben auf
Auch das Geschäft mit Unternehmenskunden war zuletzt schwach verlaufen. Die Kunden benötigten natürlich Computer und Informationstechnologie, um ihre Kosten zu senken und die Produktivität zu erhöhen, sagte Konzernchef Michael Dell. «Aber vielfach werden die Ausgaben für IT aufgeschoben, bis sich eine Besserung der wirtschaftlichen Lage abzeichnet.»
Gesamtjahr: Stagnierender Umsatz
Im gesamten Geschäftsjahr fiel der Gewinn von Dell um 16 Prozent auf 2,5 Milliarden Dollar. Der Umsatz stagnierte bei 61,1 Milliarden Dollar. Mit den Erlösen enttäuschte Dell die Experten, der um Sondereffekte bereinigte Gewinn lag dagegen dank der bereits erzielten Einsparungen knapp über den Schätzungen.
Sparprogramm verschärft
Dell will noch weiter an der Kostenschraube drehen und bis 2011 insgesamt nun sogar vier Milliarden Dollar einsparen. Bereits seit vergangenen März hatte das Unternehmen Ausgaben gekürzt mit dem ursprünglich Ziel, die Kosten um drei Milliarden Dollar zu kappen. Der Konzern baute im vergangenen Jahr mehr als zehn Prozent der Stellen auf zuletzt weltweit 78’900 Jobs ab.
Auch HP unter Druck
Branchenprimus Hewlett-Packard hatte zuletzt einen Gewinnrückgang um 13 Prozent auf 1,9 Milliarden Dollar hinnehmen müssen und unter anderem die Manager-Gehälter gekürzt. Im weltweiten PC-Geschäft kam HP dem Marktforscher Gartner zufolge zuletzt auf einen Marktanteil von gut 18 Prozent vor Dell mit knapp 14 Prozent. Das Unternehmen hatte Dell erst 2006 von der Weltspitze verdrängt.
Dell in Deutschland lediglich Nummer 5
Hewlett-Packard ist weit weniger als Dell allein vom PC-Geschäft abhängig. Zwar erzielt Dell inzwischen rund ein Drittel seiner Umsätze ebenfalls etwa mit Servern, Speichern, Service und Software. Doch in fast allen dieser Bereiche fielen die Umsätze zuletzt ebenfalls, wenn auch weniger stark als im PC-Geschäft. In Deutschland rangiert Hewlett-Packard nach Daten des Marktforschers Gartner auf Platz eins, gefolgt von Acer und Fujitsu- Siemens. Dell muss sich hinter Medion mit Rang fünf begnügen. (awp/mc/ps/19)