Nach Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg sollen weltweit und in allen Niederlassungen Jobs wegfallen.
Oracle zahlt 7,4 Mrd. Dollar für Sun
Der Software- und Server-Konzern schrieb zuletzt tiefrote Zahlen. Die hohen Verluste hatten Sun zur Suche nach einem Käufer bewogen. Im April schlug überraschend Oracle, grösster Konkurrent des deutschen SAP-Konzerns, für 7,4 Milliarden Dollar samt Schulden zu. Zuvor war eine Übernahme durch den IT-Giganten IBM unter anderem am Streit um den Preis gescheitert.
Genehmigung der EU-Kommisson steht noch aus
Die Übernahme muss allerdings noch von der EU-Kommission genehmigt werden. Zuletzt hatten die EU-Wettbewerbshüter Bedenken gegen den geplanten Deal angemeldet und intensivere Prüfungen angekündigt. Oracle-Chef Larry Ellison zeigte sich bereits im vergangenen Monat ungeduldig. Je mehr Zeit sich die Kommission lasse, umso mehr werde Sun verlieren, drohte Ellison.
EU-Entscheid soll Unsicherheit klären
Suns Geschäft sei seit dem Oracle-Deal immer schwächer geworden, sagte Heather Bellini, Analystin von der Investment-Firma ISI Group, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Auch aus der Job-Perspektive werde es immer schwieriger, je länger die Prüfungen andauerten. Solange keine Entscheidung stehe, könne die Konkurrenz dem Unternehmen weiter problemlos Kunden abjagen.
Weitere Stellenabbau bei nach Übernahme erwartet
Für den Jobabbau rechnet Sun über die nächsten Quartalen hinweg mit Einmalkosten zwischen 75 und 125 Millionen Dollar (bis zu 84 Mio Euro). Wie viele Stellen unter anderem in Europa wegfallen, gab der Konzern zunächst nicht bekannt. Beobachter schätzen, dass Oracle nach der Übernahme noch einmal mindestens genauso viele Sun-Mitarbeiter entlassen wird.
Sun ist auf Server-Rechner etwa für Firmennetze und den Internet- Datenverkehr sowie auf Software wie Java spezialisiert. Der Konzern bekam die Wirtschaftskrise stark zu spüren, auch weil viele seiner Kunden aus der Finanzbranche kommen. (awp/mc/ps/02)