US-Eröffnung: Drehen nach Auftaktverlusten ins Plus – Daten stützen
Noch vor dem Handelsstart war bekannt geworden, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der abgelaufenen Woche in etwa wie erwartet gesunken war. Im aussagekräftigeren Vierwochendurchschnitt stieg die Zahl der Erstanträge allerdings auf den höchsten Wert seit Dezember 1982.
Der Leitindex Dow Jones (DJIA) kletterte zuletzt um 0,28 Prozent auf 8.849,11 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,51 Prozent auf 909,02 Zähler. An der Nasdaq legte der Composite-Index um 0,48 Prozent auf 1.586,84 Zähler zu. Der NASDAQ 100 verzeichnete Aufschläge von 0,45 Prozent auf 1.231,32 Punkte.
Nike profitierten von Zahlen und legten um 2,90 Prozent auf 52,11 Dollar zu. Der weltgrösste Sportartikelhersteller machte im zweiten Geschäftsquartal Einbussen auf dem US-Heimatmarkt zuletzt durch seine internationale Stärke mehr als wett. Mit seinem Ergebnis übertraf Nike die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz blieb dagegen hinter den Schätzungen zurück.
Für FedEx ging es um 1,30 Prozent auf 64,80 Dollar hoch. Der zweitgrösste amerikanische Paketdienst hatte im zweiten Geschäftsquartal ungeachtet starker Belastungen durch die Finanzkrise Umsatz und Gewinn wie erwartet gesteigert. Dennoch weitet Unternehmenschef Frederick Smith das Sparprogramm aus. Dafür setzt er bei der gesamten Belegschaft an. Sein eigenes Gehalt verringert er um ein Fünftel, andere hochrangige FedEx-Manager verzichten auf 7,5 bis 10 Prozent ihres Gehalts. Der Rest der Belegschaft bekommt fünf Prozent weniger als bisher. Titel des Konkurrenten United Parcel Service (UPS) gewannen 2,46 Prozent auf 53,75 Dollar.
Morgan Stanley bauten angesichts eines positiven Analystenkommentars ihre Gewinne vom Mittwoch um 3,76 Prozent auf 17,12 Dollar aus. Die UBS hat das Kursziel nach den am Vortag präsentierten Zahlen von 12,50 auf 17,00 US-Dollar angehoben und ihr Votum «Neutral» bestätigt. Einige Geschäftsfelder sähen ganz gut aus, doch die Bank habe in allen Bereichen eine Menge Geld verloren, schrieb Analyst Glenn Schorr in einer Studie vom Donnerstag. Morgan Stanley habe seine Bilanz weiter verschlankt und die Verschuldung sowie das Engagement in Problembereichen reduziert. Die Vermögenswerte dieser Problembereiche seien nun recht konservativ bewertet
Dagegen gaben General Motors (GM) am Dow-Ende 3,66 Prozent auf 4,21 Dollar ab. Der Autobauer wies neue Spekulationen über Fusions-Verhandlungen mit dem Wettbewerber Chrysler zurück. Es gebe eindeutig keine Gespräche über einen Zusammenschluss, sagte ein GM-Sprecher auf Anfrage. Das «Wall Street Journal» hatte unter Berufung auf Insider zuvor berichtet, die beiden von der Pleite bedrohten Hersteller hätten ihre vor einigen Wochen abgebrochenen Fusionsgespräche wieder aufgenommen. Der Überlebenskampf zwingt die Autobauer unterdessen zu immer drastischeren Sparmassnahmen. GM stoppt vorerst Bauarbeiten an einem neuen US-Werk für sparsame Motoren. Die geplante Fabrik ist ein Herzstück für die von GM angekündigte neue umweltfreundliche Modellpalette, zu der als Prestigeprojekt auch das Elektroauto Chevrolet Volt zählt. Chrysler will darüber hinaus sämtliche Werke in Nordamerika für mindestens einen Monat schliessen. Papiere des Konkurrenten Ford Motor verloren 5,10 Prozent auf 2,98 Dollar. Dieser will wegen der schleppenden US-Nachfrage im Januar zehn nordamerikanische Werke für eine Woche über die üblichen zwei Wochen Werksferien hinaus schliessen.
General Electric (GE) verbilligten sich um 1,84 Prozent auf 17,07 Dollar. Der Mischkonzern rüstet mit Zukäufen auf und hält während der Finanzkrise in der Solar- und Windenergiebranche nach Akquisitionszielen Ausschau. Im Visier hat der US-Konzern auch Gesellschaften mit Schwerpunkt auf anderen neue Technologien, etwa aus den Branchen Medizin und Luftfahrt. Einige Unternehmen hätten nicht die Kraft, selbstständig bestehen zu bleiben, sagte Deutschland-Chef Georg Knoth dem «Handelsblatt» (Donnerstagausgabe) mit Verweis auf die Finanzkrise. «Daraus ergeben sich Möglichkeiten für uns.»
Eine negative Studie liess Sears Holdings um 3,18 Prozent auf 38,92 Dollar fallen. Die UBS hatte die Beobachtung der Aktie des Einzeländlers mit «Sell» und einem Kursziel von 30 Dollar aufgenommen. Es bleibe abzuwarten, ob Sears strategische Initiativen auf den Weg bringe, die dem steilen Umsarzrückgang entgegenwirken könnten. (awp/mc/pg/32)