US-Eröffnung: Etwas schwächer – Vielzahl negativer Faktoren

Der Leitindex Dow Jones (DJIA) sank nach einem unveränderten Auftakt deutlich ins Minus und verlor zuletzt 0,78 Prozent auf 11.750,44 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,80 Prozent auf 1.307,40 Zähler. An der Technologiebörse NASDAQ sank der Composite-Index um 1,10 Prozent auf 2.359,50 Zähler. Der NASDAQ 100 gab 0,97 Prozent auf 1.894,84 Zähler ab.


Kurz nach Handelsbeginn wurden die Börsianer von negativen Konjunkturdaten überrascht: Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen fiel im Juni deutlich stärker als erwartet. Der entsprechende Index sackte von 58,1 (zunächst 57,2) Punkten im Vormonat auf 50,4 Punkte. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 56,5 Punkte gerechnet.


Der Ölpreis stieg unterdessen weiter deutlich. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im August stieg auf 137,83 US-Dollar. Das waren 1,09 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Zeitweise war er bis auf 138,75 Dollar gestiegen.


Aktien des Paketdienstes United Parcel Service (UPS) brachen um 4,74 Prozent auf 63,12 Dollar ein. UPS senkte die Gewinnprognose für das zweite Quartal. Wegen der schwachen US-Wirtschaft und der hohen Treibstoffpreise wird der Quartalsgewinn nur bei 0,83 bis 0,88 US-Dollar je Aktie liegen – bisher waren 0,97 bis 1,04 Dollar angepeilt worden. Auch die Titel des Wettbewerbers FedEx kamen unter Druck und verloren 1,15 Prozent auf 79,24 Dollar.


Aktien von General Motors (GM) erholten sich von ihrem drastischen Vortageseinbruch und gewannen zuletzt 2,32 Prozent auf 13,21 Dollar. Sie setzten sich damit an die Spitze des Dow Jones Index. Der Autobauer General Motors hatte tags zuvor angekündigt, wegen der schwachen US-Nachfrage seine Produktion weiter drosseln zu wollen und 2009 die Preise zu erhöhen. Die Aktie war daraufhin auf den schwächsten Stand seit 1982 gefallen.


Auch Dow Chemical kündigte eine Preiserhöhung an. Wegen höherer Energie- und Rohstoffkosten sollen die Preise um 25 Prozent steigen. Zudem will das Chemieunternehmen für den Versand von Chemikalien einen Frachtzuschlag erheben. Die Aktien verloren 1,14 Prozent auf 37,19 Dollar.


Die volle Kasse beim amerikanische Foto-Konzern Eastman Kodak liess unterdessen die Herzen der Börsianer höher schlagen. Der Konzern will dank einer kräftigen Steuerrückerstattung für bis zu eine Milliarde Dollar Aktien zurückkaufen. Der Verwaltungsrat hat das Programm bereits genehmigt. Zum gegenwärtigen Aktienpreis entspricht dies rund 25 Prozent der ausstehenden Papiere. Die Aktien schnellten um 13,45 Prozent auf 14,00 Dollar in die Höhe.


An der NASDAQ profitierten die Titel von Adobe Systems von einem positiven Analystenkommentar. Sie gewannen 2,23 Prozent auf 41,27 Dollar und zählten damit zu den gefragtesten Titeln an der Technologiebörse. Morgan Stanley stufte die Einschätzung von «Equal-weight» auf «Overweight» hoch und bezifferte das Kursziel mit 51 Dollar. Der Markt unterschätze derzeit das Potenzial des neuen Produktzyklus aus dem Bereich «Creative Solutions», so die Analysten. (awp/mc/pg)

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