US-Eröffnung: Fest – Erholung nach guten Einzelhandelsumsätzen
Der Dow Jones Industrial (DJIA) gewann in der ersten Handelsstunde 1,26 Prozent auf 12.235,86 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,08 Prozent auf 1.349,85 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ ging es für den Composite-Index um 1,27 Prozent auf 2.424,40 Zähler nach oben, der NASDAQ 100 legte um 1,08 Prozent auf 1.945,14 Zähler zu.
Die Einzelhandelsumsätze sind im Mai deutlich stärker als erwartet gestiegen und zeigten damit die deutlichste Verbesserung seit sechs Monaten. Gleichzeitig zogen allerdings auch die Einfuhrpreise überraschend deutlich an und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der abgelaufenen Woche ebenfalls stärker als erwartet. Die am Vortag belastenden Ölpreise setzten wieder etwas zurück: Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Juli kostete am Nachmittag 133,63 US-Dollar und damit 2,75 Dollar weniger als am Vortag.
Auf Unternehmensseite ist die Übernahmeofferte des belgischen Brauereikonzerns InBev für den «Budweiser»-Hersteller zentrales Thema. 46 Milliarden Dollar ist InBev bereit, für den amerikanischen Konkurrenten Anheuser-Busch zu zahlen. Damit wollen die Belgier zur weltweiten Nummer eins unter den Brauereien aufsteigen. Anheuser Busch-Aktien verteuerten sich um 6,32 Prozent auf 62,04 Dollar.
Der am Mittwochabend bekanntgewordene Vorstoss von InBev war nicht mit dem US-Konzern abgesprochen. Anheuser-Busch kündigte umgehend an, den Vorschlag zu prüfen. Allerdings begannen Politiker bereits, gegen eine solche Fusion mobil zu machen und argumentieren dabei unter anderem, dass dadurch in den USA Arbeitsplätze verloren gingen.
Lehman Brothers gaben nach zeitweisem Rutsch bis auf 21,22 Dollar zuletzt noch 1,22 Prozent auf 23,46 Dollar ab. Die vor Milliardenverlusten stehende US-Investmentbank entzieht ihrer Finanzchefin (CFO) und dem für das operative Geschäft zuständigen Vorstand (COO) ihr Amt. Beide Veränderungen hätten sofortige Wirkung.
Andere Grossbanken präsentierten sich zumeist fest. Aktien der Bank of America gewannen 2,95 Prozent auf 29,70 Dollar, Citigroup verbesserten sich um 2,71 Prozent auf 19,73 Dollar.
Zum besten Wert im Leitindex avancierten Boeing mit einem Aufschlag von 4,05 Prozent auf 76,28 Dollar. Merrill Lynch-Analyst Ronald Epstein äusserte sich positiv über die Fortschritte mit dem neuen Modell 787 und bestätigte seine Kaufempfehlung mit Ziel 106 Dollar. Am Indexende waren dagegen Ölwerte zu finden, wobei Chevron mit minus 0,94 Prozent auf 98,49 Dollar das Schlusslicht bildeten. (awp/mc/pg)