Zudem macht sich am Markt nach Aussagen des Vizevorsitzenden der US-Notenbank, Donald Kohn, wieder die Hoffnung auf eine Zinssenkung breit. Angesichts der Turbulenzen an den Finanzmärkten trügen Leitzinssenkungen zur Erhaltung der konjunkturellen Dynamik bei und verminderten zugleich die von Fehlentscheidungen Einzelner verursachten Risiken, sagte Kohn.
Unterdessen sind die Verkäufe bestehender Häuser in den USA im Oktober nicht ganz so kräftig gefallen wie befürchtet. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind dagegen überraschend gefallen. Weitere Impulse werden nun vom Beige Book am Abend erwartet.
Der Dow Jones Industrial gewann im frühen Handel 1,23 Prozent auf 13.117,20 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,29 Prozent auf 1.446,61 Punkte. An der NASDAQ ging es für den Composite Index um 1,62 Prozent auf 2.622,72 Zähler nach oben. Der NASDAQ 100 gewann 1,43 Prozent auf 2.062,81 Punkte.
Finanzwerte standen weiter im Fokus. Der grösste US-Finanzkonzern Citigroup hat einem Pressebericht zufolge eine informelle Anfrage für einen Zusammenschluss mit der US-Grossbank Bank of America erhalten. Das Citigroup-Management habe diese Offerte sofort und ohne Diskussion abgelehnt, berichtet das «Wall Street Journal» auf seiner Internetseite unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person. Die Aktien kletterten dennoch um 5,68 Prozent auf 31,98 Dollar, Bank of America-Titel legten um 2,82 Prozent auf 44,15 Dollar zu. Auch Merrill Lynch und JPMorgan konnten in diesem Zusammenhang weiter an Boden gewinnen.
Titel von Freddie Mac legten um 7,85 Prozent auf 27,75 Dollar zu. Der stark in Bedrängnis geratene US-Hypothekenaufkäufer will sich durch den Verkauf von Vorzugsaktien im Wert von sechs Milliarden Dollar frisches Kapital beschaffen. Zugleich soll die Dividende für das vierte Quartal von 50 Cent je Aktie im Vorquartal auf 25 Cent gesenkt werden. Analysten warten nach eigenen Angaben gespannt auf die Preisfindung für die Aktien als Signal über den aktuellen Zustand des Hypothekenmarktes in den USA.
Auch Wells Fargo stiegen kräftig um 4.83 Prozent auf 31,27 Dollar. Die US-Bank muss wegen der Kreditkrise weitere Abschreibungen vornehmen und will sich von ihren riskantesten Darlehen trennen. Im vierten Quartal werde eine Abschreibung in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar verbucht werden, teilte die Bank am Vorabend nach Börsenschluss mit. Citigroup-Analyst Keith Horowitz lobte die Pläne, weniger attraktive Teile zu schliessen. Wells Fargo plant eigenen Angaben zufolge ein Portfolio mit den besonders riskanten Hypotheken im Wert von 11,9 Milliarden Dollar zusammenzustellen und abzustossen.
Amazon.com kletterten um 3,45 Prozent auf 88,52 Dollar. Börsianer verwiesen auf einen guten Start für Online-Händler in die Einkaufssaison für Weihnachten. Entsprechende Zahlen berichte der Internet-Marktforscher ComScore. Mit 733 Millionen Dollar habe der Online-Umsatz von Internethändlern am Montag dieser Woche um 21 Prozent über dem Vorjahr gelegen. (awp/mc/pg)