US-Eröffnung: Fest, Finanzwerte treiben die Kurse nach oben

Händlern begründeten die freundliche Entwicklung an der Wall Street mit der Nachricht, dass die zuletzt von der Kreditkrise stark gebeutelten Banken wie Lehman Brothers oder die Schweizer UBS noch in der Lage seien, über Kapitalerhöhungen weitere Barmittel zu generieren. Auch positive Konjunkturdaten schoben die Notierungen an, sagten Börsianer. So hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe im März überraschend aufgehellt.

Für den Dow Jones ging es um 1,74 Prozent auf 12.476,38 Zähler nach oben. Der marktbreite S&P-500-Index stand mit 1,63 Prozent auf 1.344,20 Punkte im Plus. An der Technologiebörse stieg der NASDAQ-Composite-Index um 1,74 Prozent auf 2.318,80 Zähler. Der NASDAQ 100 kletterte um 1,78 Prozent auf 1.813,64 Punkte.

Bankentitel gehörten trotz neuer Hiobsbotschaften aus der Branche zu den grössten Gewinnern. So ist die Schweizer Grossbank UBS weit schlimmer von der Finanzkrise betroffen als bislang bekannt und muss wegen weiterer Milliardenabschreibungen eine erneute Kapitalerhöhung durchführen. Die viertgrösste US-Investmentbank Lehman Brothers Holdings hatte sich am Vorabend nach Gerüchten um ihre Finanzkraft frisches Kapital in Milliardenhöhe beschafft. Über später in neue Aktien umtauschbare Anleihen seien insgesamt vier Milliarden Dollar (2,56 Mrd Euro) erlöst worden, teilte Lehman am Dienstag in New York mit. Die Bank wollte die erfolgreiche Kapitalerhöhung als gezielte Antwort auf die wochenlangen Spekulationen über ihre Lage verstanden wissen. Händler sprachen von Erleichterung über die Ankündigungen und äusserten die Hoffnung, nun könne es nur noch besser werden. Im S&P-500-Index schossen die Titel von Lehman Brothers um 10,87 Prozent auf 41,73 Dollar in die Höhe und setzten sich damit an die Spitze des Index.

Im Kielwasser der Nachrichten rückten die Aktien der Citigroup um 8,40 Prozent auf 23,22 Dollar vor. Für die Papiere von Merrill Lynch ging es um 7,88 Prozent auf 43,95 Dollar nach oben. UBS-Titel standen zuletzt an der der Börse in Zürich mit rund 13 Prozent im Plus.

Aktien von Dell Computer legten um 1,15 Prozent auf 20,16 Dollar zu. Der weltweit zweitgrösste PC-Hersteller drückt beim Konzernumbau aufs Tempo und will so kräftig einsparen. Rund drei Milliarden Dollar pro Jahr sollen eingespart und dafür, wie bereits geplant, mindestens 8.800 Stellen abgebaut werden. Zudem wird die Computerfertigung in Austin (Texas) geschlossen.

Titel von Yahoo! hingegen fielen um 1,69 Prozent auf 28,44 Dollar. Bei der angestrebten Übernahme des Internet-Konzerns will Microsoft laut einem Pressebericht nicht mehr tiefer in die Tasche greifen. In absehbarer Zeit sei eine Erhöhung der Offerte von 44,6 Milliarden Dollar nicht vorgesehen, berichtete das «Wall Street Journal» (Dienstagausgabe) unter Berufung auf das Umfeld von Microsoft. Die Papiere des Software-Konzerns kletterten um 2,69 Prozent auf 29,05 Dollar nach oben.

Altria-Aktien sanken um 5,14 Prozent auf 21,06 Dollar. Morgan Stanley hatte die Titel des Nahrungsmittel- und Tabakkonzerns von «Overweight» auf «Equal-Weight» abgestuft. Zur Begründung schrieben die Analysten, es seien nur wenige kurzfristige Kurstreiber erkennbar.

(awp/mc/hfu)

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