US-Eröffnung: Fester – Einzelhandelsdaten wecken Kauflust bei Investoren

Die positiven Einzelhandelsumsätze hätten die Kauflust der Investoren geweckt und sorgten Händlern zufolge nun für eine gute Stimmung. Der Leitindex Dow Jones gewann im frühen Handel 0,82 Prozent auf 12.474,61 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,68 Prozent auf 1.358,05 Zähler. Der NASDAQ Composite gewann 1,13 Prozent auf 2.346,40 Punkte. Der NASDAQ 100 rückte um 1,41 Prozent auf 1.805,62 Punkte vor.


Im Januar war der Einzelhandelsumsatz um 0,3 Prozent gestiegen – Volkswirte hatten hingegen mit einem Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet. Die Umsätze ohne Autoverkäufe erhöhten sich im selben Monat ebenfalls um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Hier hatten die Experten lediglich einen Anstieg um 0,2 Prozent erwartet.


Die Titel der Einzelhändler standen nach den überraschen guten Konjunkturdaten im Fokus. Wal-Mart Stores gewannen 0,36 Prozent auf 50,43 Dollar. Johnson & Johnson stiegen um 0,70 Prozent auf 63,41 Dollar.


Beim weltgrössten Erfrischungsgetränke-Hersteller Coca-Cola sprudeln trotz eines schwachen US-Markts und steigender Kosten die Gewinne. Der Getränkekonzern profitiert besonders von kohlensäurearmen Getränken und vom Wachstum in Schwellenländern. Europa war nach dem noch schwierigeren Heimatmarkt Nordamerika für Coca-Cola die Region mit der schwächsten Absatzentwicklung. Die Verkäufe stiegen hier 2007 lediglich um drei Prozent. Der schwache Dollar verhalf dem Konzern dennoch zu deutlich mehr Umsatz und Gewinn. Die Aktien von Coca-Cola verloren nach den Zahlen 1,22 Prozent auf 59,19 Dollar.


Auch der Landmaschinenhersteller Deere & Co. legte Zahlen vor. Mit einem Gewinn je Aktie von 0,83 Dollar übertraf der Baumaschinenhersteller die Erwartungen der Analysten, die lediglich mit 0,78 Dollar je Aktie gerechnet hatten. Der Umsatz fiel in etwa wie prognostiziert aus. Die Aktie sank indes um 1,90 Prozent auf 84,84 Dollar. Bei Traktoren und Erntemaschinen erwartet der US-Konzern weiter starkes Wachstum auch wegen des Trends zu nachwachsenden Rohstoffen wie Biosprit.


An der NASDAQ stiegen Applied Materials hingegen um 6,64 Prozent auf 19,27 Dollar. Der Chipausrüster hatte bereits am Vorabend nach Börsenschluss Zahlen vorgelegt. Applied Materials habe sowohl mit dem bereinigten Gewinn als auch Umsatz die Markterwartungen übertroffen, sagten Börsianer. Die Citigroup hob daraufhin in einer ersten Reaktion das Kursziel von 23 auf 26 Dollar an und bestätigten die Kaufempfehlung.


Nach seinem Nein zur Übernahmeofferte des Softwareriesen Microsoft gerät der Internet-Konzern Yahoo! zunehmend unter Druck. Einer der grössten Aktionäre, der US-Vermögensverwalter Legg Mason, hält eine Übernahme für gut möglich und zeigte wie schon andere Investoren grundsätzliche Bereitschaft zu einem Verkauf. Zugleich sinken Medienberichten zufolge die Aussichten von Yahoo! auf eine Kooperation mit dem Suchmaschinen-Konzern Google zur Abwehr der Microsoft-Übernahme. Stattdessen kamen am Mittwoch neue Spekulationen über Gespräche zwischen Yahoo! und Medienunternehmer Rupert Murdoch auf. Die Aktien von Yahoo! stiegen um 0,91 Prozent auf 29,83 Dollar, Microsoft legten 1,76 Prozent auf 28,83 Dollar zu.


Die staatliche Ölgesellschaft Venezuelas (PDSVA) stellte den Verkauf von Erdöl an den US-Konzern Exxon Mobil ein. Damit werdeauf «wirtschaftsrechtliche Schikanen» des grössten privaten Ölkonzerns der Welt reagiert, teilte die PDSVA am Dienstag (Ortszeit) in Caracas mit. Es handele sich um einen Akt der «Gegenseitigkeit», nachdem Exxon Mobile Venezuela auf Entschädigung für die Verstaatlichung seiner Ölfelder in dem südamerikanischen Land verklagt hatte. Der US-Konzern wollte sich zunächst nicht zu dem Verkaufsstopp äussern. Man werde jedoch die Versorgung eigener Kunden aufrechterhalten, hiess es. Die Aktie stieg ungeachtet dessen um 1,27 Prozent auf 85,45 Dollar. (awp/mc/pg)

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