US-Eröffnung: Finanzspritze für Autobauer stützt
Für den Leitindex Dow Jones (DJIA) ging es in der ersten Handelsstunde um 1,85 Prozent auf 8.764,13 Zähler hoch. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 2,00 Prozent auf 903,02 Punkte. An der Nasdaq stieg der Composite-Index um 2,26 Prozent auf 1.587,38 Punkte. Der NASDAQ 100 rückte um 2,14 Prozent auf 1.230,48 Zähler vor.
General Motors (GM) und Ford Motor sprangen beflügelt von finanziellen Hilfszusagen des Weissen Hauses nach oben. Die notleidende US-Autoindustrie bekommt eine Atempause bis Ende März. US-Präsident George Bush kündigte am Freitag Kredite von mehr als 17 Milliarden Dollar an. Mit ihnen sollen GM, Chrysler und Ford drei Monate Zeit für rasche Sanierungsschritte bekommen. Die Kredite seien an strenge Bedingungen geknüpft. Die Unternehmen müssten bis März ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen. Ford teilte mit, das Unternehmen werde gegenwärtig keine Hilfe in Anspruch nehmen. In einer ersten Tranche sollen 13,4 Milliarden Dollar ausgezahlt werden und in einer zweiten Rate im Februar weitere vier Milliarden Dollar. Das Geld kommt aus dem 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket, das eigentlich ausschliesslich für den Finanzsektor gedacht war. Die Regierung erhalte im Gegenzug stimmrechtslose Aktien.
Analyst Erch Merkle von Crowe Horwath zeigte sich sehr erleichtert: «Wir haben vorher wirtschaftlich gesehen in einen Gewehrlauf hineingeschaut», sagte er mit Blick auf Befürchtungen, eine Insolvenz der grossen US-Autohersteller könnte eine Kettenreaktion auch in der Zuliefererbranche auslösen und insgesamt Millionen Arbeitsplätze kosten. Die Staatshilfen seien allerdings nur eine Rettungsleine und die Unternehmen noch längst nicht aus dem Gröbsten heraus, warnte der Analyst. GM gewannen an der Dow-Spitze 16,94 Prozent auf 4,28 Dollar, für Ford ging es um 5,99 Prozent auf 3,01 Dollar nach oben.
Oracle legten trotz einer erwartungsgemässen Gewinnstagnation im zweiten Geschäftsquartal um 8,37 Prozent auf 18,00 Dollar zu. Von Börsianern hiess es, der Datenbank- und Softwarekonzern habe sich angesichts der anhaltenden Wirtschaftskrise vergleichsweise gut gehalten. Jefferies-Analyst Ross MacMillan beliess das Votum für die Aktie auf «Buy». Die Lizenzerlöse hätten sich gut entwickelt und Oracle habe durch eine zurückhaltende Einstellungspolitik sowie Absicherungsgeschäften gegen Währungseffekte die Kosten im Griff, hiess es in einer aktuellen Studie. Analyst David Hilal von Friedman, Billings, Ramsey blieb mit Verweis auf starke wiederkehrende Erlöse beim Votum «Outperform».
Die positiv aufgenommene Geschäftsentwicklung von Research In Motion (RIM) liess die Aktie um 8,35 Prozent auf 41,65 Dollar steigen. Der BlackBerry-Hersteller gab nach Zahlen einen unerwartet starken Umsatzausblick für das vierte Geschäftsquartal ab – dieser war laut Analysten der Hauptgrund für die Kursgewinne. Die Ergebnisse im dritten Quartal entsprachen den Markterwartungen. Für die Aktie des Branchenkollegen Palm ging es nach der Bilanzvorlage um 12,73 Prozent auf 2,48 Dollar hoch. Der angeschlagene Smartphone-Hersteller rutschte zwar im zweiten Geschäftsquartal tiefer in die roten Zahlen und erwartet auch keine rasche Besserung. Allerdings lag der Umsatz mit Smartphones über den Erwartungen der Analysten und das Papier hat seit Jahresbeginn schon rund zwei Drittel an Wert verloren. Zuletzt stufte Needham Palm von «Underperform» auf «Hold» hoch. (awp/mc/gh/31)