US-Eröffnung: Freundlich – IBM-Zahlen geben Hoffnung

Am vergangenen Freitag hatte die US-Börsenaufsicht SEC in Reaktion auf das unterzeichnete US-Rettungspaket Leerverkäufe für die Zeit bis diesen Donnerstag verboten.


Der Leitindex Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel um 0,88 Prozent auf 9.339,98 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,94 Prozent auf 994,24 Zähler. An der NASDAQ rückte der Composite-Index um 1,69 Prozent auf 1.769,7 Zähler vor. Der NASDAQ 100 legte um 2,21 Prozent auf 1.360,06 Punkte zu.


Der Computerkonzern IBM legte überraschend Zahlen vor und überzeugte den Markt mit einem Gewinnanstieg von 20 Prozent im dritten Quartal. Zugleich bekräftigte IBM das Ziel, den Jahresgewinn um mindestens 22 Prozent zu steigern. Die Aktie legte um 2,60 Prozent auf 92,90 US-Dollar zu und verhalf nahezu der gesamten Techbranche zu Kurssteigerungen.


Intel gewannen 2,58 Prozent auf 16,67 Dollar und Microsoft stiegen um 2,35 Prozent auf 23,55 Dollar. Hier verwiesen Händler auf ein Interview, demzufolge der Absatz der XBox die Umsatzziele in Japan übertroffen habe. Zu verdanken sei der hohe Absatz insbesondere den gesenkten Preisen im September. Dadurch habe die XBox in diesem Monat erstmals die PlayStation3 von Sony hinter sich gelassen.


Auftrieb für den Aktienmarkt kam zudem teilweise auch von der Bankenseite, nachdem die «New York Times» unter Berufung auf die Regierung berichtet hatte, dass diese Beteiligungen an heimischen Banken erwäge. Mit einem solchen Schritt könnte das Vertrauen in die Finanzbranche wieder gestärkt werden, hiess es. Bank of America (BoA) und Citigroup notierten knapp unter einem Prozent im Plus. JPMorgan stiegen um 5,65 Prozent auf 41,52 Dollar.


Im Tauziehen um die viertgrösste US-Bank Wachovia haben die beiden Konkurrenten Citigroup und Wells Fargo ihren juristischen Burgfrieden noch einmal verlängert. Um mehr Zeit für einen unter Führung der US-Notenbank verhandelten Kompromiss zu haben, ruhen ihre Klagen vor Gericht nun bis Freitagmorgen. Bei den Gesprächen seien unterdessen immer grössere Risiken der durch die Kreditkrise schwer angeschlagenen Wachovia aufgetaucht, berichtete das «Wall Street Journal» unter Berufung auf Insider. Während Wachovia um rund 14 Prozent absackten, verloren Wells Fargo rund 8 Prozent.


Die Aktien der American International Group (AIG) brachen um 16,61 Prozent auf 2,67 Dollar ein. Der vom Staat mit einer Mega-Kapitalspritze vorerst gerettete Versicherungsriese bekommt einen weiteren milliardenschweren Kredit der Notenbank. Die Federal Reserve versorgt den Konzern mit bis zu knapp 38 Milliarden Dollar (28 Mrd. Euro) an zusätzlichem frischem Geld.


Die Titel von General Motors (GM) weiteten ihre kräftigen Vortagsverluste von mehr als 8 Prozent weiter aus und büssten zusätzliche 18,96 Prozent auf 5,60 Dollar ein. Der Autokonzern verkaufte in den ersten neun Monaten dieses Jahres in Europa weniger Autos als im Vorjahr. Vor allem die Hauptmarke Opel und die schwedische Schwestermarke Saab schwächelten. GM will nun seine Produktion und Kosten anpassen. (awp/mc/gh/33)

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