Auch sollten positive Analystenkommentare Einzeltitel stützen. Die Auswirkungen der Krise um den US-Hypothekenmarkt für Schuldner mit niedriger Bonität («Subprime») sind Börsianern zufolge jedoch noch nicht überstanden und könnten einzelne Titel weiter belasten.
Der Future auf den S&P-500-Index gewann gegen 15.00 Uhr 0,36 Prozent auf 1.448,25 Punkte. Am Freitag war der marktbreite Index um 2,66 Prozent auf 1.433,06 Zähler gefallen. Der Future auf den NASDAQ 100 stieg um 0,18 Prozent auf 1.943,00 Zähler, nachdem der technologielastige Auswahlindex zum Wochenausklang 2,44 Prozent auf 1.918,56 Punkte gesunken war.
Aktien von Merrill Lynch-Titel gewannen im vorbörslichen US-Handel 1,50 Prozent auf 71,10 US-Dollar. UBS hat die Titel der Investment-Bank von «Neutral» auf «Buy» hochgestuft. Zur Begründung hiess es, dass die Krise am US-Hypotheken- und Kreditmarkt sowie mögliche Folgeeffekte für andere Branchen bereits in der Marktbewertung des Unternehmens eingepreist seien. Titel von JPMorgan legten um 0,14 Prozent auf 43,71 Dollar zu.
Angesichts der positiven Stimmung für Finanzwerte gewannen auch Papiere von Bear Stearns Companies trotz negativer Unternehmensnachrichten. Die Titel stiegen vorbörslich 0,60 Prozent auf 109,00 Dollar. Am Wochenende trat der stellvertretende Vorsitzende Warren Spector zurück, nachdem zwei von der Investmentbank gemanagte Hedge-Fonds in Schieflage geraten waren, die auf riskante, mit Hypotheken besicherte Wertpapiere gewettet hatten. Die Ratingagentur Standard & Poor’s hatte am Freitag angesichts der Aufstellung von Bear Stearns auf dem Hypothekenmarkt den Ausblick für das Unternehmen von «Stabil» auf «Negativ» gesenkt. Der Finanzvorstand Sam Molinaro beschrieb die Unruhen auf den Kreditmärkten als «die schwersten, die er in 22 Jahren gesehen hatte».
Aktien von Take-Two Interactive Software legten vorbörslich um 2,40 Prozent auf 14,50 US-Dollar zu. Bear Stearns hat die Anteile des Herausgebers von Video-Spielen von «Underperform» auf Peer Perform» hochgestuft. Zur Begründung hiess es, die Aktien seien am Freitag um mehr als 16 Prozent gefallen, nachdem das Unternehmen gemeldet hatte, eine Reihe wichtiger Spiele später auf den Markt zu bringen. Übernahmespekulationen sollten aber einen weiteren Kursrutsch verhindern, schrieben die Analysten.
Auch Titel von Berkshire Hathaway könnten in Bewegung geraten. Die Holding-Gesellschaft von US-Milliardär Warren Buffett hat im zweiten Quartal den Nettogewinn um knapp 33 Prozent steigern können. Verantwortlich dafür sei die starke Wertentwicklung in der Versicherungs-Sparte.
Papiere von Northrop Grumman dürften ebenfalls einen Blick wert sein. Der Hersteller von militärischen Produkten für die Schiff-, Luft- und Raumfahrt hat einen sechs Jahre lang laufenden, 636 Millionen Dollar schweren Vertrag der US-Navy erhalten.
Titel von Electronic Arts könnten ebenfalls einen Blick Wert sein. Bear Stearns hat die Aktien von «Peer Perform» auf «Outperform» hochgestuft. (awp/mc/gh)