Bernanke zufolge sind die Aussichten für eine Rückkehr des Wirtschaftswachstums gut, wenn auch die Konjunkturerholung zunächst noch schwach ausfallen dürfte.
Der Leitindex Dow Jones legte in der ersten Stunde nach Handelsbeginn um 1,49 Prozent auf 9.489,18 Zähler zu. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,69 Prozent auf 1.024,40 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq stand der Composite-Index zuletzt 1,35 Prozent höher bei 2.016,12 Zählern. Für den Auswahlindex Nasdaq 100 ging es um 1,30 Prozent auf 1.635,20 Punkte nach oben.
Auf Unternehmensseite rückten Caterpillar in den Blick. Der Baumaschinenhersteller und der US-Konzern Navistar führen Kreisen zufolge mit dem chinesischen Hersteller Anhui Jianghuai Automobile Gespräche über ein Lkw-Joint Venture in China. «Die Unternehmen sind sich im Grunde einig, müssen aber noch Details klären», sagte eine mit der Situation vertraute Person am Freitag. Das mögliche Gemeinschaftsunternehmen soll schwere Lastwagen und Motoren herstellen. Ein Sprecher von Jianghuai wollte die Informationen nicht kommentieren; Vertreter der US-Firmen waren zunächst nicht erreichbar. Nach Einschätzungen von Analysten böte das Gemeinschaftsunternehmen den US-Schwergewichten die Möglichkeit, den wachsenden chinesischen Markt anzuzapfen, der derzeit von den staatlichen Konjunkturmassnahmen profitiert. Die Caterpillar-Titel gewannen 2,64 Prozent auf 46,70 Dollar.
Anleger sollten im weiteren Handelsverlauf auch den Auto-Sektor beobachten. Die US-Regierung lässt die Abwrackprämie nach ihrem unerwartet grossen Erfolg nun auslaufen. Die Nachricht hatte an den japanischen Börsen zu Kursverlusten bei Auto-Aktien geführt. In Europa zeigten sich die Titel der Branche nach einem zunächst schwachen Start dann im weiteren Verlauf zunehmend fester.
Im Technologie-Sektor sorgte Google wieder für Aufmerksamkeit. Der Konzern aus Kalifornien stösst mit seinem digitalen Bücher-Projekt weiter auf Wettbewerbs-Bedenken und bekommt nun neuen Gegenwind. Mit Amazon.com, Microsoft und Yahoo! wollen laut Medienberichten gleich drei Schwergewichte der Internet-Branche gegen die geplante Einigung des Suchmaschinen-Spezialisten mit US-Autorenverbänden und Verlagen vorgehen. Die drei Unternehmen hätten sich dafür einer Koalition um das gemeinnützige Projekt «Internet Archive» angeschlossen, schrieben die «New York Times» und das «Wall Street Journal». Die Kritiker argumentierten, dass mit der anstehenden Einigung das Angebot von digitalen Bücher eines Tages in der Hand eines einzigen Unternehmens liegen könnte. Google-Papiere verbuchten an der Nasdaq ein Plus von 1,15 Prozent auf 465,72 Dollar.
Ausserdem sorgten Aktienumstufungen im Solarsektor für Bewegung. Jefferies & Co hatte First Solar und Sunpower von «Buy» auf «Hold» sowie Suntech Power von «Hold» auf «Underperform» abgestuft. Das Brokerhaus verwies auf die anhaltend sinkenden Verkaufspreise für Solarmodule. Zudem falle die Belebung der Nachfrage nicht stark genug aus, um die Angebotsseite zu stützen. First Solar sackten um mehr als 3 Prozent ab, Sunpower und Suntech Power tendierten ebenfalls schwach.
Papiere von Öl-Konzernen wurden von den gestiegenen Ölpreisen gestützt. Diese hatten am Freitag ihren jüngsten Höhenflug nach überraschend guten Konjunkturdaten aus der Eurozone fortgesetzt. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im Oktober erreichte zeitweise 73,73 Dollar. Im frühen Nachmittagshandel fiel der Preis für US-Öl zwar wieder etwas zurück und stand bei 73,65 Dollar – das sind allerdings noch immer 74 Cent mehr als am Vortag. Chevron Corp. rückten um 1,85 Prozent auf 69,89 Dollar vor, Exxon verteuerten sich um 1,82 Prozent auf 69,84 Dollar.
Anteilsscheine von Salesforce.com schnellten mit einem Aufschlag von 14,38 Prozent auf 52,82 Dollar nach oben. Der Spezialist für Kundenbeziehungsmanagement hatte bereits am Vortag Quartalszahlen vorgelegt und damit die Erwartungen übertroffen. Zudem hob das Unternehmen den Gesamtjahresausblick an. Die Titel profitierten zusätzlich von einer Aktienhochstufung durch FBR von «Underperform» auf «Market perform». (awp/mc/ps/23)