US-Eröffnung: Gewinne – Microsoft gibt mit starken Zahlen Auftrieb

Der neue Rekord von mehr als 92 US-Dollar beim Ölpreis wurde dabei in den Hintergrund gedrängt. Die schwachen Daten der Universität Michigan zur Entwicklung des Verbrauchervertrauens im Oktober fanden ebenfalls keine Beachtung.

Der Leitindex Dow Jones Industrial (DJIA) legte um 0,64 Prozent auf 13.758,98 Zähler zu. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,94 Prozent auf 1.528,67 Einheiten. An der NASDAQ rückte der Composite-Index um 1,50 Prozent auf 2.792,08 Zähler vor. Für den NASDAQ 100 ging es um 1,10 Prozent auf 2.185,37 Punkte aufwärts.


Die Microsoft-Titel schossen nach der Bilanzvorlage um 10,94 Prozent auf 35,50 US-Dollar nach oben und erreichten den höchsten Stand seit Juli 2001. Sowohl im Dow Jones als auch im NASDAQ 100 waren sie prozentual der Spitzenwert. Der weltgrösste Softwarehersteller hatte im ersten Geschäftsquartal bei Umsatz und Gewinn die Markterwartungen übertroffen und seine Gesamtjahresprognosen angehoben. Mehrere Banken – darunter Lehman Brothers und RBC – erhöhten ihre Kursziele für das Papier.


Schlusslicht im NASDAQ-Auswahlindex war die Aktie von BEA Systems mit minus 4,39 Prozent auf 16,76 Dollar. SAP-Hauptkonkurrent Oracle hatte einen von der Unternehmenssoftware-Firma geforderten höheren Übernahmepreis abgelehnt. BEA hatte 21 Dollar je Aktie verlangt, was einen Wert von rund 8,2 Milliarden Dollar (5,7 Mrd Euro) bedeuten würde. Oracle-Präsident Charles Phillips bezeichnete dies in einem am Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlichten Schreiben an den BEA-Verwaltungsrat als einen «unmöglich hohen Preis für Oracle oder jeden anderen potenziellen Käufer». Oracle gewannen 0,29 Prozent auf 21,06 Dollar.


Merrill Lynch verteuerten sich um 5,09 Prozent auf 64,00 Dollar. Einerseits erholten sie sich nach vorangegangenen Verlusten, andererseits profitierten sie von einem Bericht in der «New York Times», dass Vorstandschef E. Stanley O`Neal noch vor der Veröffentlichung der unerwartet roten Quartalszahlen die Idee einer Fusion mit dem Konkurrenten Wachovia ins Spiel gebracht haben soll. Nun könnte der Posten von O`Neal gefährdet sein, hiess es. Wachovia gewannen 1,62 Prozent auf 45,82 Dollar. Lehman Brothers Holdings stiegen um 2,58 Prozent auf 58,39 Dollar und Citigroup gewannen 1,55 Prozent auf 41,87 Dollar.


Die Aktie von Wal-Mart Stores rückte nach einer Hochstufung um 1,37 Prozent auf 44,48 Dollar vor. Analystin Virginia Genereux von Merrill Lynch hatte das Papier von «Sell» auf «Neutral» hochgestuft und erwartet nun doch, dass der weltgrösste Einzelhändler in den nächsten ein bis eineinhalb Jahren seine Produktivität steigern wird – und zwar um 4 bis 5 Prozent beim Absatz pro Filialen-Arbeitsstunde. Zuletzt hatte sie damit gerechnet, dass die Produktivitätsverbesserungen im laufenden Jahr zum Stillstand kommen werden.


Countrywide Financial sprangen um 15,07 Prozent auf 15,04 Dollar nach oben. Die grösste US-Hypothekenbank hatte im zwar im vergangenen Quartal über eine Milliarde Dollar Verlust gemacht, für das laufende Quartal aber eine Rückkehr in die Gewinnzone in Aussicht gestellt. (awp/mc/ab)

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