Auch RIM habe zu der freundlichen Stimmung am Markt beigetragen. Konjunkturdaten, die für Bewegung sorgen könnten, stehen zwar im Handelsverlauf nicht auf der Agenda. Börsianer warnten aber vor dem grossen Verfallstag – auch «Hexensabbat» genannt -, der zu kräftigen Schwankungen führen könnte.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) rückte im frühen Handel um 0,11 Prozent auf 10.319,14 Zähler vor. Am Vortag hatte der US-Leitindex noch 1,27 Prozent verloren und nur unwesentlich über seinem Tagestief geschlossen. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,21 Prozent nach oben auf 1.098,38 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq legte der Composite Index um 0,70 Prozent auf 2.195,29 Punkte zu, der Nasdaq 100 stieg um 0,88 Prozent auf 1.794,00 Zähler.
Im Nasdaq 100 schnellten die Papiere von Research In Motion (RIM) um 8,98 Prozent auf 69,16 Dollar in die Höhe. Der Blackberry-Hersteller übertraf sowohl mit den Zahlen zum dritten Quartal als auch mit seinem Ausblick die Markterwartungen deutlich.
Ebenfalls stark gefragt waren die Titel von Oracle, die um 6,03 Prozent auf 24,26 Dollar ansprangen. Auch der Softwarekonzern wartete mit einem überraschend starken Gewinn- und Umsatzanstieg auf. Zugleich zeigte sich Oracle zuversichtlich, von der EU-Kommission doch noch eine bedingungslose Freigabe der geplanten Übernahme des Server-Spezialisten Sun Microsystems zu bekommen.
Mit einem satten Aufschlag von 10,30 Prozent auf 9,10 Dollar standen die Papiere von Take Two Interactive ebenfalls weit oben auf der Einkaufsliste der Investoren. Der Gross-Investor Carl Icahn hatte seinen Anteil an dem Entwickler von Videospielen auf 11,3 Prozent ausgebaut.
Etwas weniger deutlich legten die Papiere von Amgen zu. Sie verbesserten sich um 1,89 Prozent auf 55,61 Dollar. Der Pharmakonzern und sein Branchenkollege GlaxoSmithKline sind auf dem Weg zur EU-Zulassung für ihr gemeinsam vermarktetes Osteoporose-Mittel Prolia (Denosumab) einen Schritt weiter. Der zuständige Ausschuss der Europäische Arzneimittelagentur empfahl die Arznei zur Zulassung für die Behandlung von Frauen nach den Wechseljahren.
Aktien von Palm aber brachen um 15,44 Prozent auf 9,91 Dollar ein. Der Smartphone-Hersteller wies einen höheren Verlust aus als gedacht, da weniger Modelle des Hoffnungsträgers Palm Pre verkauft wurden als erwartet. Die Zahlen wurden vom Markt mit grosser Enttäuschung aufgenommen. Palm hatte in den vergangenen Jahren massiv Marktanteile verloren und ist dringend auf den Erfolg vor allem des Modells Pre angewiesen, das mit Apples iPhone konkurrieren soll. Titel von Apple rückten um 0,63 Prozent auf 193,70 Dollar vor.
Zudem erlitt Nike zwar einen Umsatz- und Gewinnrückgang, übertraf aber dennoch die Erwartungen der Analysten. Zudem könnten die Geschäfte des Sportartikelkonzerns in Kürze etwas besser laufen, denn der Auftragsbestand mit Lieferfrist zwischen Dezember 2009 und April 2010 stieg um vier Prozent auf 7,0 Milliarden Dollar. Die Titel gewannen 2,31 Prozent auf 64,71 Dollar. Besser als der Gesamtmarkt schlugen sich auch die Papiere von Hewlett-Packard (HP) und IBM . Sie legten um 1,27 Prozent auf 51,20 Dollar beziehungsweise um 0,17 Prozent auf 127,62 Dollar zu. Die Analysten von Macquarie Research hatten die Bewertung der Papiere mit «Outperform» gestartet. Ihnen zufolge sind beide Computerkonzerne gut aufgestellt, um von einem Anziehen der Unternehmensausgaben im kommenden Jahr zu profitieren. (awp/mc/pg/26)