US-Eröffnung: Gut behauptet bis etwas fester – «Gewinnmitnahmen›
Nach der Finanzspritze der Notenbanken waren die Indizes am Vortag um mehr als 3 Prozent gestiegen. Der Dow Jones war um 416 Punkte gestiegen – der höchste Anstieg seit 2002. Trotz der Kurseinbussen zum Handelsauftakt sei die Stimmung an den Weltmärkten deutlich besser als vor Ankündigung der stützenden Aktion der Notenbanken. Nun werde die Sitzung der US-Notenbank Fed am kommenden Dienstag mit Spannung erwartet, sagten Händler. Die Investoren hoffen auf Zinssenkungen, fürchten aber, diese könnten nicht ausreichen, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Der Dow Jones stieg um 0,55 Prozent auf 12.222,18 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,24 Prozent auf 1.323,81 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq legte der NASDAQ 100 um 0,62 Prozent auf 1.751,70 Punkte zu. Der NASDAQ-Composite-Index stieg um 0,47 Prozent auf 2.266,30 Zähler.
Händler verwiesen auf kurstreibende Impulse vom sinkenden Ölpreis. Diese gerieten nach einem unerwartet kräftigen Anstieg der US-Lagerbestände unter Druck. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung im April 107,60 US-Dollar. Das waren 1,15 Dollar weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Vor Veröffentlichung der US-Lagerdaten hatte ein Barrel noch rund 109 Dollar gekostet.
Finanzwerte legten in Folge der tags zuvor angekündigten Liquiditätsspritze von Seiten der Notenbanken erneut deutlich zu. Citigroup knüpften an ihre starken Vortagesgewinne an und legten um 4,14 Prozent auf 22,38 Dollar zu. Die Aktien waren damit der stärkste Wert im Dow Jones. Tags zuvor war der Titel um mehr als 9 Prozent gestiegen. JP Morgan stiegen um 2,81 Prozent auf 39,93 Dollar. American International Group (AIG) gewannen 1,82 Prozent auf 44,80 Dollar.
Caterpillar stiegen um 4,41 Prozent auf 75,81 Dollar und waren damit der zweitstärkste Wert im Dow Jones. Der Baumaschinenhersteller hatte seine Jahresprognose für den Gewinn im laufenden Jahr bekräftigt und den Umsatzausblick für 2010 um 20 Prozent angehoben und ist damit optimistischer als die Schätzungen der Analysten.
General Electric (GE) stiegen als drittstärkster Dow-Wert um 2,81 Prozent auf 34,34 Dollar. Der Chef des Mischkonzerns sagte, sein Unternehmen werde trotz anders lautender Spekulationen seine Medien- und Unterhaltungssparte NBC Universal nicht verkaufen.
IBM-Titel stiegen um 0,96 Prozent auf 117,60 Dollar. Der Computerkonzern übernimmt für einen ungenannten Betrag die Softwaregesellschaft Encentuate und will in Singapur ein Labor für Sicherheitssoftware aufbauen.
Boeing zählten mit einem Verlust von 1,39 Prozent auf 72,38 Dollar indes zu den schwächsten Dow-Werten. Die Analysten von Merrill Lynch hatten die «Buy»-Einstufung für Boeing bestätigt und das Kursziel wegen erwarteter Lieferverzögerungen von 116 auf 110 US-Dollar gesenkt. Die Experten rechnen erst im vierten Quartal 2009 mit der ersten 787-Lieferung und damit später als ursprünglich erwartet, hiess es in einer Analyse vom Mittwoch.
WellPoint gehörten ebenfalls zu den Verlierern und gaben 0,63 Prozent auf 46,96 Dollar ab. Die Ratingagentur Fitch hat angesichts der jüngsten Gewinnwarnung des Gesundheitsversicherers ihren Ausblick von «Stable» auf «Negative» gesenkt. Dagegen hatte Standard & Poor’s den Ausblick mit «Stable» bestätigt. (awp/mc/pg)