US-Eröffnung: Kaum verändert bis gut behauptet – Erholung nach Kurssturz

Der kriselnde Immobilienmarkt und weitere Sorgen über umfangreiche Kreditausfälle bei Hypothekenbanken, vor allem bei den auf Risikodarlehen spezialisierten «Subprime Lenders», würden aber weiter für Nervosität und Unsicherheit sorgen, sagten Händler. Ein Börsianer sagte: «Die Angst vor einem Dominoeffekt bleibt; besonders, nachdem mit der Accredited Home Lenders eine zweite Bank nach der New Century in Bedrängnis gekommen ist.»


Der Dow Jones pendelte richtungslos zwischen leichten Gewinnen und Verlusten und tendierte zuletzt mit plus 0,01 Prozent auf 12.277,84 Punkte kaum verändert. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,17 Prozent auf 1.380,33 Punkte. An der NASDAQ rückte der Composite-Index um 0,16 Prozent auf 2.354,44 Zähler vor. Der Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,34 Prozent auf 1.728,26 Punkte.


Aktien von Finanzdienstleistern und Immobilien-Unternehmen standen weiter im Fokus und zeigten sich uneinheitlich: Aktien von H&R Block verloren 2,84 Prozent auf 19,48 US-Dollar. Das Finanzdienstleistungs- und Steuerberatungsunter nehmen hatte am Dienstag nach Börsenschluss eine Ausweitung seiner Verluste für das dritte Geschäftsquartal angekündigt. Grund seien Abschreibungen in Höhe von 29 Millionen US-Dollar in der Hypothekensparte. Die Immobilien-Aktie KB Home, die tags zuvor um mehr als 5,00 Prozent gefallen war, erholte sich etwas und stieg um 1,76 Prozent auf auf 44,63 Dollar.


Aktien der Accredited Home Lenders erholten sich etwas von ihrem mehr als 65-prozentigem Kurssturz des Vortages und gewannen 16,88 Prozent auf 4,64 Dollar. Die Gesellschaft habe mit Nachschussforderungen der eigenen Finanzierer zu kämpfen und bedürfe offenbar neuer liquider Mittel, sagten Börsianer. New Century sollen wohl angesichts der drohenden Zahlungsunfähigkeit von der Börse genommen werden.


Aktien von Lehman Brothers fielen nach Zahlen um 2,43 Prozent auf 70,25 Dollar. Die Investmentbank profitierte im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres von der Entwicklung in Europa und Asien. Der gemeldete Gewinn von 1,96 Dollar je Aktie traf die durchschnittliche Analystenprognose. Goldman Sachs-Papiere , die am Vortag starke Quartalszahlen vorgelegt hatten, aber infolge der kräftigen Talfahrt am Markt ins Minus gefallen waren, erholten sich etwas. Sie stiegen um 1,27 Prozent auf 201,56 Dollar. Das «Wall Street Journal» berichtet unter Berufung auf Aussagen des Goldman Sachs-Finanzvorstands David Viniar, dass der Broker angesichts der Krise im Hypothekensektor über den Kauf einer Subprime-Hypothekenbank nachdenke. Mehr als zwei Dutzend der auf Risikokredite spezialisierten US-Hypothekenfirmen sind inzwischen insolvent oder sind auf der Suche nach Käufern.


General Motors (GM) verringerte dank der Fortschritte bei der Sanierung auf dem nordamerikanischen Heimatmarkt und einer sehr guten Geschäftsentwicklung seinen Verlust deutlich. Im Schlussquartal erwirtschaftete der angeschlagene weltgrösste Autokonzern einen Gewinn. Die Aktie reagierte jedoch kaum und verlor 0,26 Prozent auf 30,43 Dollar. (awp/mc/pg)

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