US-Eröffnung: Knapp behauptet
Da es nur wenige marktbewegende Unternehmensnachrichten gebe, bestimme das Warten auf die Zinsentscheidung, sagten Händler. An Konjunkturdaten steht nur das Verbrauchervertrauen des Conference Board für April zur Veröffentlichung an.
Der Dow Jones verlor zuletzt 0,10 Prozent auf 12.858,40 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index sank um 0,28 Prozent auf 1.392,44 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq gab der Composite-Index um 0,20 Prozent auf 2.419,6 Zähler nach. Der NASDAQ 100 sank um 0,03 Prozent auf 1.922,61 Zähler.
Die jüngsten Daten von Seiten der Konjunktur brachten die Indizes im Handelsverlauf leicht unter Druck. Das US-Verbrauchervertrauen fiel im April von revidiert 65,9 (zunächst 64,5) Punkten im Vormonat auf 62,3 Punkte. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 62,0 Punkte gerechnet.
Die Aktien von Merck & Co brachen um 10,59 Prozent auf 37,04 US-Dollar ein und sackten damit ans untere Ende des Dow Jones-Index ab. Die Arzneimittelbehörde «Food and Drug Administration (FDA)» lehnte für das Cholesterinmittel Cordaptiv die Zulassung vorläufig ab. Die FDA verlangt mehr Informationen über den neuen Blutfettsenker. Merck will sich nun mit der Behörde treffen, um über die Einwände zu sprechen.
Das US-Biotechnologie-Unternehmen Genentech musste einen herben Rückschlag bei einer neuen Anwendung seines Rheumapräparates Rituxan hinnehmen. Das Mittel verfehlte in einer Studie der Phase II/III den primären Endpunkt. Dabei handelte es sich um den Einsatz von Rituxan zur Bekämpfung des systemischen Lupus erythematodes, einer Immunerkrankung. Die Aktien sackten um 6,35 Prozent auf 68,45 Dollar ab.
Mit einem Kurssprung von 10,26 Prozent auf 267,28 Dollar reagierten die Aktien des weltweit zweitgrössten Kreditkartenkonzerns Mastercard auf überraschend gute Zahlen. Wegen eines starken internationalen Geschäfts und Einmaleffekten hatte Mastercard den Gewinn zum Jahresauftakt mehr als verdoppelt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 30 Prozent auf 1,18 Milliarden Dollar.
Der seit kurzem börsennotierte Konkurrent Visa International hatte zum Jahresauftakt ebenfalls ein kräftiges Gewinnplus verbucht. Die Aktien gaben dennoch um 1,03 Prozent auf 74,81 Dollar nach. Händler verwiesen auf das starke Plus der vergangenen Wochen und sprachen von möglichen Gewinnmitnahmen. Der weltweite Branchenführer hatte in seinem zweiten Geschäftsquartal 314 Millionen Dollarund damit fast 28 Prozent mehr als ein Jahr zuvor verdient. Die Umsätze waren um knapp 22 Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar gestiegen.
Die Aktien von Chevron Corp. und ExxonMobil stiegen an die Spitze des Dow Jones. Der Branchenkollege British Petroleum (BP) hatte im ersten Quartal von den Rekordständen bei Öl und Gas profitiert und einen überraschend deutlichen Gewinnsprung verbucht. Titel von Chevron gewannen 2,11 Prozent auf 94,45 Dollar, die Papiere von ExxonMobil stiegen um 0,65 Prozent auf 93,04 Dollar.
Wachovia kletterten um 1,01 Prozent auf 28,99 Dollar. Die Analysten der Deutschen Bank hatten die Aktie erstmals seit sieben Jahren von «Hold» auf «Buy» hoch gesetzt und das Kursziel von 29 auf 35 Dollar erhöht. Die Bank sei die nötigen Schritte gegangen, um die Kreditkrise zu bewältigen, hiess es in dem Kommentar. (awp/mc/pg)