Der Dow Jones Industrial (DJIA) sank im frühen Handel um 0,36 Prozent auf 12.263,14 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 0,22 Prozent auf 1.356,99 Punkte nach. An der Technologiebörse NASDAQ ging es für den Composite-Index moderat um 0,02 Prozent auf 2.454,00 Zähler nach unten, während der NASDAQ 100 büsste 0,16 Prozent auf 1.962,78 Zähler ein. Mit Blick auf einzelne Branchen legten vor allem Titel aus dem Finanzsektor zu, während Aktien des Telekomsektors überwiegend auf der Verkaufsliste standen.
Die wie erwartet ausgefallene Quartalsbilanz von Lehman Brothers unterstützte die Finanzwerte. Zwar schrieb die Investmentbank Lehman wegen der Folgen der Finanzkrise tiefrote Zahlen im zweiten Quartal und meldete einen Verlust von 2,8 Milliarden Dollar oder 5,14 Dollar je Aktie, doch war das keine Überraschung mehr und die Aktie hatte deshalb in jüngster Zeit bereits kräftig eingebüsst. Eine Kapitalerhöhung um sechs Milliarden Dollar hatte Lehman in der Vorwoche abgeschlossen und auch erste personelle Konsequenzen aus der aktuellen Krise gezogen. Die Titel von Lehman Brothers stiegen um 7,09 Prozent auf 27,64 Dollar. Im Dow Jones gewannen Citigroup 2,73 Prozent auf 21,04 Dollar und JPMorgan 1,62 Prozent auf 40,22 Dollar. Die Titel der Bank of America stiegen um 1,95 Prozent auf 30,36 Dollar.
Die vorsichtigere Einschätzung der UBS zum Telekomsektor, in deren Folge zudem Verizon Communications und AT&T von «Buy» auf «Neutral» gesenkt wurden, belastete diese Aktien: Verizon büssten als schwächster Dow-Wert 3,13 Prozent auf 36,16 Dollar ein und AT&T sanken um 2,70 Prozent auf 35,69 Dollar. Qwest, die mit «Neutral» bestätigt wurden, sanken um 0,95 Prozent auf 4,18 Dollar. Die Kursziele wurden zudem bei allen drei Werten reduziert. Die neue Einschätzung resultiere aus der schwachen Wirtschaftsentwicklung und des verstärkten Wettbewerbs auf dem Mobilfunkmarkt, schrieb Analyst John Hodulik. Das zweite Halbjahr werde schwierig, die Konjunktur werde das Mobilfunkgeschäft fundamental gesehen stärker belasten als erwartet. Er rechnet unter anderem verstärkt mit Verlusten im Festnetzbereich und geringeren Werbeeinnahmen im Breitbandgeschäft.
Ölwerte notierten uneinheitlich: An den internationalen Ölmärkten zeichnet sich auch am Montag nach dem G8-Finanzministertreffen am Wochenende keine grundlegende Entspannung ab. Der Preis stieg wieder, blieb aber unter seinem jüngsten Rekordstand von 139,12 Dollar. Chevron gewannen 0,20 Prozent auf 99,60 Dollar. ExxonMobil sanken um 0,37 Prozent auf 88,03 Dollar. Exxon und Shell stehen einem Pressebericht zufolge kurz vor dem Verkauf ihrer Gemeinschaftsfirma Infineum. Die Ölkonzerne hätten bereits die Gebote aus der ersten Angebotsrunde über die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank JP Morgan erhalten, berichtet die britische Zeitung «The Times» (Montagausgabe) ohne Nennung von Quellen.
Die Analysten von JP Morgan senkten General Electric von «Overweight» auf «Neutral». Das operative Umfeld habe sich eingetrübt und daher müssten die Ergebnisprognosen gesenkt werden, lautete die Begründung. Auch die im kommenden Jahr nötigen Umschichtungen im Geschäftsportfolio seien nicht ohne Risiken. Die Aktie büsste 1,61 Prozent auf 28,68 Dollar ein. (awp/mc/ps)